Ausstellung „Frommes Vorbild, freie Nonne“

Ausstellung „Frommes Vorbild, freie Nonne“

Frommes Vorbild, freie Nonne.

Eine Heilige für die Moderne: die heilige Teresa von Ávila.

Die Ausstellung “Frommes Vorbild, freie Nonne. Eine Heilige für die Moderne: die heilige Teresa von Ávila“ ist der Beitrag des Teresianischen Karmel (OCD) Deutschland zum 500. Geburtstag der heiligen Teresa. Inspiriert ist die Ausstellung durch Teresas Hauptwerk „Wohnungen der Inneren Burg“ und ihren Vergleich der menschlichen Seele mit einer Burg aus Kristall.

„[Es] bot sich mir an […] unsere Seele als eine gänzlich aus einem einzigen Diamanten oder sehr klaren Kristall bestehende Burg zu betrachten, in der es viele Gemächer gibt, so wie es im Himmel viele Wohnungen gibt.“
[1M, 1,1]

Bild vergrößern

Ausstellung in sieben Stationen

  • Sieben Stationen vermitteln Teresas Leben und Werk. Eine graphisch ausgefeilte Zeitleiste beschreibt zunächst die wichtigsten Lebensstationen Teresas und eröffnet den Blick auf ihre Epoche. Zeitgenossen wie Martin Luther oder Karl V. und Zeitereignisse wie die Katholische Reform oder der Höhepunkt der Spanischen Weltmacht werden dabei thematisiert.
  • Die zweite Station geht auf die heilige Teresa in der Kunst ein. Geläufig sind Darstellungen der Heiligen als Schriftstellerin und im Moment der „Herzverwundung“. Beispielhaft für diese Darstellungsformen sind Reproduktionen des authentischen Teresa-Portraits von Juan de la Miseria und Marmorplastik von Lorenzo Bernini in der Karmelitenkriche Santa Maria della Vittoria in Rom.
  • Den Ausstellungstitel „Eine Heilige für die Moderne“ untermauert die dritte Abteilung der Ausstellung. Hier äußern sich so unterschiedliche Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts wie Simone de Beuavoir, Edith Stein, Josef Breuer, Roger Garaudy, Julia Kristeva, Vita Sackville-West oder Jacques Lacan zu Teresa. In einer offenen Bibliothek sind die deutsche Werkausgabe ihrer Schriften und weitere Teresa-Literatur frei zugänglich.
  • Das heutige Leben im Karmel steht im Mittelpunkt der nächsten Abteilung. Eine Inszenierung zeigt idealtypisch eine Karmelgemeinschaft und möchte dem Besucher den Karmel als Schutzraum für Inneres Beten und Freundschaft mit Gott nahebringen. Dazu dient auch eine Filmstation mit Interviews.
  • Unter dem Motto „Dir hat vor den Frauen nicht gegraut“ steht die fünfte Station, die Teresas Situation als Frau ihrer Zeit in der Kirche ihrer Zeit thematisiert.
  • Zentrale Inhalte der Teresianischen Mystik und Spiritualität stehen im Mittelpunkt der letzten beiden Ausstellungseinheiten. Der Besucher soll erfahren, daß eine Verankerung in der Liebe zu Gott zu einer Befreiung von negativen menschlichen Eigenschaften wie Geltungssucht, Standesdünkel und materieller Großspurigkeit führt. Mit Zitaten Teresas können auf einer eigens für die Ausstellung entwickelten Konstruktion moderne Formen von Machtstreben und Standesdünkel kommentiert werden. Im Zentrum der Ausstellung stehen Inneres Beten und Freundschaft mit Gott als Kern von Teresas spiritueller Botschaft.
  • In einem Raum für den inneren Rückzugs erlebt der Besucher eine Kombination von Teresa-Texten, Film und Musik. Die Musik wurde von dem Klangkünstler Martyn Schmidt speziell für die Ausstellung geschaffen. Die meditative Atmosphäre dieser Station ermöglicht eine Entschleunigung des modernen Alltags und eine Begegnung mit den wesentlichen Aussagen Teresas zum Inneren Gebet und der Freundschaft mit Gott.

ungebrochene Aktualität

Die Ausstellung zeigt: Teresas Texte besitzen eine ungebrochene Aktualität. Sie lesen sich wie ein Kommentar zur Situation des Menschen, insbesondere der Frau, in einer von Macht, Geld, Statussymbolen und Prestigedenken beherrschten Welt und Kirche.

Gestartet ist die Ausstellung mit großem Publikumserfolg in München. Sie wird in den kommenden Monaten im ganzen deutschsprachigen Raum zu sehen sein.


Ausstellungsstationen