Heiliger Andreas Corsini

Heiliger Andreas Corsini

9. Januar

Heiliger Andreas Corsini

Karmelit (O.Carm.), Bischof (+ 1374)

Heiliger Andreas Corsini

Wir gedenken in unserem Orden des heiligen Andreas Corsini, der um 1300 in Florenz geboren wurde. Im Orden wurde er 1348 zum ersten Provinzial der Provinz Toskana ernannt, ein Jahr später bereits zum Bischof von Fiésole bei Florenz. Er erwies sich als echter Hirte seiner Herde, die unter ihm zu neuer Blüte kam. In seiner persönlichen Lebensführung blieb er bescheiden und einfach. Er betätigte sich oft als Friedensstifter und besonders als Freund der Armen. Gestorben am 6. Januar 1374, wurde er im Jahr 1628 heilig gesprochen.

Nachfolge Christi bedeutet, Christus ähnlich zu werden, der von sich sagte, dass er arm sei und der Welt den Frieden bringen wolle. Der heilige Andreas Corsini ist seinem Herrn besonders darin ähnlich geworden. Auf seine Fürsprache wollen wir den Herrn um die Vergebung unserer Schuld und um sein Erbarmen bitten.

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen…

Tagesgebet

Gott, du Vater aller friedliebenden Menschen, du hast den heiligen Andreas zum eifrigen Diener des Friedens bestellt. Gib uns die Kraft, uns beharrlich zu mühen um die wahre Gerechtigkeit, die allein Sicherheit und Frieden schenkt. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Jes 61,1-3a (Lektionar IV, S. 690)
oder
Mal 2,5-7a

Evangelium

Mt 23,8-12 (Lektionar IV, S. 397)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, im heiligen Bischof Andreas hast du uns einen Hirten nach deinem Herzen geschenkt. Erhöre uns, wenn wir uns nun auf seine Fürbitte an dich wenden:

  • Erfülle den Papst und die Bischöfe mit deinem Geist, damit sie den Menschen im Geist wahrer Brüderlichkeit dienen.
  • Lass alle Interessengruppen in unserer Gesellschaft Achtung voreinander haben und so zum wahren Fortschritt der Menschheit beitragen.
  • Lehre uns, durch dein Beispiel für die Leidenden und Bedürftigen zu sorgen.
  • Lass uns Wege finden, deinem Frieden einen Weg zu bahnen und in Frieden mit allen Menschen und deiner Schöpfung zu leben.

Gütiger Vater, führe uns auf die Fürbitte des heiligen Andreas durch dieses Leben und schenke uns dereinst Anteil an deiner ewigen Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zum Nachdenken

Durch Gottes offenkundigen Willen zum Bischof von Fiésole bestellt, widmete sich Andreas eifrig dem Gottesdienst, mühte sich voll Wachsamkeit um das Heil der Seelen und verwaltete das ihm anvertraute Amt wie ein Heiliger. Mit Recht wird er allen Hirten der Kirche als Vorbild eines hervorragenden Bischofs hingestellt.

Obwohl er schon älter und kränklich war, ließ er nicht ab von der Strenge seines früheren Lebens, sondern steigerte sich noch. Armen und Hilfsbedürftigen gegenüber war er so gütig und hilfsbereit, dass er nur unter Tränen an sie denken konnte. Es ist bekannt, dass nie ein Armer traurig von ihm fortgegangen ist. Oft saß er am Tor seines Hauses und teilte mit eigener Hand das Brot aus.

Doch die Güte des heiligen Mannes beschränkte sich nicht darauf; besonders denen gegenüber war er großherzig, die nicht öffentlich zu ihm kommen wollten, weil Stellung, Stand oder Alter sie daran hinderten. Er kam ihren Bitten zuvor und beschenkte sie großzügig, vor allem mit Getreide. Aber nicht nur seine Diözesanen, sondern auch die Bürger aus Florenz und anderen Ortschaften durften seine Hilfsbereitschaft erfahren. Sie alle versah er mit Getreide und Kleidung.

Eine außergewöhnlich große Geldsumme brachte der Heilige für den Bau oder die Renovierung von Kirchen und Klöstern auf. Die durch Einsturz gefährdete Kathedrale ließ er fast ganz erneuern und ihre Vorderfront mit behauenen Steinen verkleiden. Für die Kanoniker baute er Wohnungen, und das Bischofshaus renovierte er von Grund auf, um auch seinen Nachfolgern ein angemessenes und brauchbares Gebäude zu hinterlassen.

Als Provinzial übte er sein Amt ganz im Sinne der Ordensregel aus und war so seinen Mitbrüdern im Karmel ein guter Hausvater. Aber auch als Bischof hielt er seine Hausgenossen zu einem christlichen Leben an. Während er selbst äußerst sparsam lebte, war er fast verschwenderisch, wenn es um die Gestaltung des Gottesdienstes oder die Unterstützung der Armen ging.

Unablässig bemühte sich der Heilige um die Beilegung von Streitigkeiten, die immer wieder unter den Bürgern von Florenz entbrannten. Er konnte oft im vertraulichen Gespräch einen aufkommenden Streit im Keim ersticken; häufig predigte er über die christliche Nächstenliebe und das gute nachbarliche Miteinander. Viele Menschen aus nah und fern strömten zusammen, um seine Worte zu hören, nicht nur weil er ein guter Prediger war, sondern auch im Rufe eines Heiligen stand.

(Bischof Francesco Venturi)