Seliger Baptista Spagnoli

Seliger Baptista Spagnoli

17. April

Seliger Baptista Spagnoli

Priester, Karmelit (O.Carm.), + 1516

Seliger Baptista Spagnoli

Der selige Baptist Spagnoli wurde 1447 in Mantua/Italien geboren, legte 1464 seine Ordensgelübde ab, wurde schon bald Oberer in der Reformkongregation von Mantua und 1513 Generalprior des Ordens. Er führte die im Orden bestehenden Reformbemühungen weiter. Durch seine Schriften und Dichtungen wurde er zu einem der bedeutendsten Humanisten seiner Zeit. Gestorben ist dieser große Geistesmann am 20. März 1516 in Mantua. Er wurde 1855 selig gesprochen.

Liebe zur Literatur und Frömmigkeit sind bei dem seligen Mantuanus, wie man den seligen Baptista Spagnoli nennt, zu einer fruchtbaren Einheit verschmolzen. So gab er auf seine Weise Gott die Ehre und trug zur Verherrlichung Gottes bei. Wir wollen Gott um Vergebung aller falschen Ehr- und Ruhmsucht bitten, die uns den Blick auf ihn immer wieder verstellen:

  • Herr Jesus Christus, du hast ganz für die Ehre des Vaters gelebt. Herr, erbarme dich.
  • Du hast uns eingeladen, dir in allem nachzufolgen und dir uns ähnlich zu werden. Christus, erbarme dich.
  • Vergib uns unsere Schuld und schenke uns dein Erbarmen. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, als eifriger Diener der seligen Jungfrau Maria hat der selige Baptista deine Frohbotschaft unversehrt bewahrt und bezeugt. Lass uns auf seine Fürsprache mit Maria dein Wort stets erwägen und deine Größe unaufhörlich preisen. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Weish 7,7-10.15-16

Evangelium

Mt 5,13-16

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast den seligen Baptista berufen, dich in Liedern und Dichtungen zu verherrlichen. Auf seine Fürsprache wollen wir dir unsere Bitten vortragen:

  • Schenke den Verantwortlichen in der Kirche Verständnis und Offenheit für das, was Dichter und Künstler zu deiner Ehre und zu deinem Lob übermitteln wollen.
  • Ermutige alle Christen zur Umkehr zu dir, dem dreifaltigen Gott, und zu einem Leben, das auf dich ausgerichtet ist.
  • Segne die Bemühungen, allen Menschen die Möglichkeit für Bildung und kulturelles Schaffen zu geben.
  • Lass unsere Dichter und Künstler mit ihren Mitteln zu Verkündern deiner Botschaft vom Reich Gottes werden.

Denn du, Herr, willst allen Menschen nahe sein und sie mit deinem Geist erfüllen. Durchdringe uns immer mehr mit dieser Gewissheit, der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.

Zum Nachdenken

Oft habe ich mir überlegt: Woher kommt diese Überzeugungskraft der Heiligen Schrift? Warum kann sie so mächtig auf den Leser einwirken? Woher hat sie die Kraft, dass sie in uns nicht nur eine Meinung bildet, sondern einen festen Glauben hervorruft? Diese Überzeugungskraft hat sie nicht aus der Einsichtigkeit der Ursachen, die ja gar nicht vorhanden ist, auch nicht durch Kunstgriffe oder schöne, uns überzeugende Worte.

Ob nicht die Überzeugungskraft daher kommt, dass die Schrift Ausfluss der Ur-Wahrheit ist? Aber woher wissen wir das, wenn nicht durch die Heilige Schrift selbst? Sie führt uns mit ihrer eigenen Autorität zum Glauben. Woher hat sie diese Autorität? Gott können wir ja nicht als Autor wahrnehmen, wir sehen nicht, wie er schreibt und lehrt. Trotzdem glauben wir, als ob wir ihn sähen, halten fest, dass vom Heiligen Geist stammt, was wir lesen.

Vielleicht liegt der Grund unseres Glaubens an die Schrift darin, dass sie von gediegener Wahrheit ist, auch wenn das nicht immer so vordergründig zum Ausdruck kommt. Jede Wahrheit hat die Kraft, den Menschen anzuziehen. Die größere Wahrheit hat die größte Kraft, das zu vollbringen. Aber warum glauben dann nicht alle an das Evangelium? Ich meine, weil nicht alle von Gott angezogen werden. Was sollen wir noch länger reden? Wir glauben deswegen so unerschütterlich der Heiligen Schrift, weil wir in unserem Inneren göttliche Erleuchtung erhalten.

(Baptista Spagnoli)