Heiliger Enrique de Osso y Cervello

Heiliger Enrique de Osso y Cervello

27. Januar

Heiliger Enrique de Osso y Cervello

Priester, Gründer der Compañía de Santa Teresa (+ 1896)

Heiliger Enrique de Osso y Cervello

Der heilige Heinrich de Osso wurde 1840 in Katalonien (Spanien) geboren und 1876 zum Priester geweiht. Mit unserem Orden ist er deshalb verbunden, weil er sich bei seinem Wirken als Religionslehrer, geistlicher Berater von Laienbewegungen und Seelenführer von der heiligen Teresa von Jesus, der Lehrmeisterin des Gebetes, inspirieren und leiten ließ. In ihrem Geist gründete er 1876 die Gesellschaft der heiligen Teresa, deren Mitglieder sich besonders um die Bildung der Frau nach dem Beispiel der Heiligen aus Ávila bemühen. Als Förderer des Presseapostolates beschritt er neue Wege, um die Frohe Botschaft zu verbreiten. Gestorben ist er 1896 bei Valencia. Er wurde 1979 selig und 1993 heilig gesprochen.

Im Leben des heiligen Heinrich erweist sich von neuem, wie beständiges Beten und apostolischer Eifer zusammengehören und einander befruchten. Wenn wir oft darüber klagen, dass wir keine Zeit zum Beten haben, so mag das an einem falschen Verständnis von Beten liegen oder an unserer zu geringen Liebe. Wir wollen den Herrn bitten, dass er uns das Beten lehre und die Liebe in uns entzünde, indem er uns Verzeihung und Erbarmen schenke:

  • Herr Jesus Christus, du bist das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.
  • Du hörst nicht auf, uns zu lieben und uns dadurch neues Leben zu ermöglichen.
  • Du willst durch uns Menschen dein Werk der Erlösung fortsetzen.

Tagesgebet

Gott, du hast dem heiligen Priester Heinrich gewährt, den Geist beständigen Gebetes in einem Leben unermüdlichen apostolischen Eifers zu einer wunderbaren Einheit zu verbinden. Gewähre uns auf seine Fürsprache, dass auch wir mit Christus in inniger Gemeinschaft leben und deiner Kirche durch das Zeugnis unseres Wortes und Lebens dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung und Evangelium

aus dem Commune für Hirten der Kirche (Lektionar V, S. 784-788 oder S. 837-849)
oder
Heilige Männer (Lektionar V, S. 794-801 oder S. 859-885)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast in der Einsamkeit zum Vater gebetet und dich in großer Liebe den Menschen gewidmet. Wir bitten dich:

  • Gib den Verantwortlichen in Kirche und Gesellschaft das rechte Gespür für die Würde und Sendung der Frau in der Kirche und der Welt von heute.
  • Schenke uns Freude am Verweilen bei dir und ein waches Herz für die Nöte unserer Mitmenschen.
  • Erfülle alle, denen die modernen Kommunikationsmittel anvertraut sind, mit dem Bemühen, der Wahrheit zu dienen.
  • Lass uns von der heiligen Teresa von Jesus das innere Beten lernen.

Allmächtiger Gott, der heilige Heinrich de Osso hat dir in Treue gedient und der Kirche eine neue Ordensgemeinschaft geschenkt. Festige auch uns in der Treue zu dir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zum Nachdenken

Nichts wünschte sich der Seraph des Karmel, die heilige Teresa von Jesus, mehr, als dass es in der Kirche Jesu Christi heilige und gelehrte Priester, gute Theologen und ausgezeichnete Prediger gäbe, da sie gut wusste, dass „es mit den Soldaten ohne gute Anführer, die sie zum Sieg geleiteten, nicht gut ginge und dass den Gläubigen im Krieg, den sie gegen die Welt und den Bösen zu bestehen haben, nicht der weltliche, sondern der kirchliche Arm zu Hilfe eilen müsse.“ Darauf richteten sich ihre Sehnsüchte, Gebete, Tränen und Bußübungen.

Ihr ganzes Tun ging dahin, dass die Priester, Theologen und Prediger gut und vollkommen seien, da der gute Jesus so viele Feinde und so wenig Freunde hat, denn mehr vermag ein Vollkommener als tausend, die es nicht sind, und dass sich die Guten ebenso zusammentun sollten, um die Kirche zu verteidigen, wie die Schlechten, die ihr sehr schaden. Vor allem wünschte sich die Heilige, dass es gute Prediger gäbe, und sie liebte diese ganz besonders. „Mein Herr“, sagte sie zu ihm mit allem Nachdruck und mit all ihrer Liebenswürdigkeit, sobald sie einen guten sah, „mein Herr, schau doch, wie gut er ist, um unser Freund zu sein.“

Und die Kunde vom Verlust so vieler Seelen durch die Lutheraner und vom Untergang der Indios, die an ihr Ohr drang, bewegte sie zur Gründung von weiteren Klöstern für Frauen und Männer. „Wie viel kosten mich diese Indios!“, rief sie aus. Was würde die Heilige sagen, wenn sie heute in Spanien lebte? O, du meine Heilige! Dein leidendes Herz sagt mir schon genug, denn es scheint mir auszurufen: „Wie viel kosten mich diese Spanier!“

(Enrique de Osso y Cervello im Jahre 1882)