Aktuelles

Aktuelles

Relecture der Konstitutionen

Im Mai 2015 hat das Generalkapitel unseres Ordens stattgefunden, mitten im Jubiläumsjahr zum 500. Geburtstag der hl. Teresa, den wir am 28. März 2015 gefeiert haben. Seit dem letzten Generalkapitel vor sechs Jahren im Jahr 2009 hat sich der Orden durch die Relecture der Schriften der hl. Teresa auf dieses Jubiläum vorbereitet; allenthalben waren Teresa-Lesekreise entstanden, bei den Brüdern, den Schwestern und in den Laiengemeinschaften (TKGOCDS). Darauf hat das Generalkapitel Bezug genommen, wie P. General Saverio Cannistrà in einem Brief vom 15. Oktober 2015 zum Start der Relecture der Konstitutionen schrieb:

„Nun ist der Zeitpunkt gekommen, vorwärts zu schauen, und das, was wir aufgenommen und miteinander geteilt haben, in die Tat umzusetzen. Das Generalkapitel hat uns ein typisch teresianisches Motto hinterlassen: Zeit ist es, sich auf den Weg zu machen, und gleichsam als Weiterführung der Lektüre ihrer Schriften lädt es uns ein, auf die Frage zu antworten, ob wir wirklich so sind, wie sie sich uns vorgestellt hat. So bittet sie uns, die Wahrheit unseres Lebens zu überprüfen, unseren Weg der Erneuerung weiterzugehen, die Qualität unseres Dienstes für Gott und die Menschen in der Treue zum Charisma Teresas zu hinterfragen und unser Leben im Licht der Zeichen der Zeit zu überprüfen.

In Übereinstimmung mit der Vorgabe des Generalkapitels verläuft der Weg zur Verwirklichung dieses notwendigen und zugleich ehrgeizigen Vorhabens über die Relecture unserer derzeitigen Konstitutionen. Sie wurden nach den Anweisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils erarbeitet, so dass nicht einfach ein Gesetzestext, sondern ein Leittext entstand, der Weisungen und Kriterien für die Gestaltung unseres persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens gibt. Sie sind ein Text für unsere Weiterbildung, in deren Licht wir unsere Lebensweise ständig überprüfen müssen, und genau das wollen wir im neu beginnenden Sexennium tun.

Die Anleitung zur Lektüre folgt der Methode der lectio divina, die in der geistlichen Tradition des Christentums für die Lektüre der Bibel und anderer bedeutungsvoller Texte weit verbreitet ist. Das bedeutet, dass wir an die grundlegenden Texten unseres Lebens mit dem Wunsch herangehen wollen, in ihnen die Gegenwart Gottes in unserem Leben zu entdecken, mit ihm in ein Zwiegespräch treten und uns seinem Willen gegenüber ganz gefügig zu machen. Die Arbeit mit den Konstitutionen möchte eine echte revision de vie (Überprüfung des Lebens) in uns auslösen, um herauszubekommen, ob wir das teresianische Ideal in Übereinstimmung mit den wahren Anliegen der Kirche und der Menschheit authentisch, engagiert und im Heute leben. Diese Revision muss uns in Treue zum Geist Teresas und einer ständigen Erneuerung dazu verpflichten, dass wir alles, was dazu nötig ist, erneuern, so wie sie sagte: „Jetzt fangen wir an, […], vom Guten zum Besseren“ (F 29,32).“


Zurück