Bücher der Karmelheiligen
Teresa von Ávila
Teresa von Ávila (1515-1582), spanische Ordensgründerin und Mystikerin.
Durch ihr Wirken entstanden zahlreiche Klöster eines neuen Zweigs des Karmelitenordens (Teresianischer Karmel). Papst Paul VI. verlieh ihr 1970 als erster Frau den Titel „Kirchenlehrerin”. Teresa von Ávila gilt als Klassikerin der spanischen Sprache und ist Schutzpatronin der spanischen Schriftsteller.
Das Buch meines Lebens
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 1
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Eines der großen Bücher der mystischen Weltliteratur. In ihrem „Libro de la vida” gibt Teresa von Ávila (1515 – 1582) Einblick in ihren innerlichen Werdegang von der um ihr Seelenheil ängstlich besorgten Novizin, die sich aus „knechtischer Furcht” ins Kloster flüchtete (1535), dort aber im Jesus der Evangelien den sie liebenden Gott entdeckt, bis hin zu einem als Verweilen bei einem Freund (8,5) verstandenen Leben und Beten. Somit bekommt ihr Leben Sinn, auch wenn es angesichts ihrer Grenzen, ihres Versagens und ihrer beständigen Krankheiten oft sinnlos erscheint, denn von einem solchen Gott weiß sie sich bedingungslos angenommen, sofern sie ihm das nur glaubt. Da sie diese Erfahrung nicht für sich behalten will, gründet sie trotz vieler Schwierigkeiten, der sie in einer von Männern beherrschten Gesellschaft und Kirche ausgesetzt war, 1562 ihr erstes Kloster. Da jeder Mensch zur Freundschaft mit Gott fähig und eingeladen ist, werden auch die von Menschen errichteten Barrieren zwischen den Geschlechtern hinfällig, und Teresa wird zur Anwältin einer von der Praxis Jesu her grundgelegten und legitimierten Gleichberechtigung der Frau. Die vielen von ihr erlebten und in diesem Buch beschriebenen geistlichen, auch außerordentlichen mystischen Erfahrungen erscheinen angesichts ihrer praktischen und nüchternen Lebenseinstellung durchaus als glaubhaft. So wird sie zu einer glaubwürdigen Zeugin für das Wirken Gottes in unserer Welt und vielen Menschen zur Wegweiserin zu einem erfüllten Leben. Edith Stein hat durch die Lektüre dieser Schrift die für sie lebenswichtige „Wahrheit” gefunden.
Die aktuelle Neuübersetzung eines Klassikers der Spiritualität.
Weg der Vollkommenheit (Kodex von El Escorial)
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 2
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Ein Klassiker der Spiritualität: Ursprünglich als praktische Einführung in die Spiritualität des „inneren Betens” für die Schwestern ihrer ersten Klostergründung gedacht, wird das Buch dank Teresas großer geistlicher Erfahrung und ihres pädagogischen Geschicks zu einem der wichtigsten mystagogischen Werke. Auch heute noch besticht es durch tiefe Weisheit, humorvolle Nüchternheit und feines psychologisches Gespür. Zum ersten Mal wird hier die deutsche Übersetzung der ersten Fassung (Manuskript von El Escorial) vorgelegt. Diese im deutschen Sprachraum nahezu unbekannte Version enthält eine Reihe von faszinierenden Stellen – teils mit unverblümter Kritik gegen die männlichen Theologen ihrer Zeit – , die in der bekannteren Endfassung unter dem Druck der Zensur abgeschwächt oder gänzlich gestrichen wurden. Sie lässt den Leser erahnen, was Teresa wirklich dachte, aber nicht offen sagen durfte. Als „Handbuch der Spiritualität” zeigt sie zugleich, wie eine mutige und intelligente Frau des 16. Jahrhunderts es mit viel diplomatischem Geschick verstand, in frauenfeindlicher Umgebung nicht nur ihren Weg zu gehen und anderen Frauen einen geistlichen Weg zu ermöglichen, sondern sogar zur großen Lehrenden zu werden, was Frauen damals eigentlich grundsätzlich versagt war.
Wie schon „Das Buch meines Lebens” enthält auch der vorliegende Band eine Einführung, zahlreiche Anmerkungen mit Verständnishilfen und Informationen zum geschichtlichen Umfeld sowie einen Anhang mit Begriffserklärungen und Hinweisen zu Personen- und Ortsnamen.
Gedanken zum Hohenlied, Gedichte und kleine Schriften
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 3
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Teresa von Ávila gilt als eine der bedeutendsten Mystikerinnen der Christenheit. Die außergewöhnliche Vielschichtigkeit ihrer Persönlichkeit kommt besonders in den in diesem Band zusammengestellten kleineren Schriften und Poesien zum Ausdruck. In diesen Texten von großer spiritueller Dichte erweist sie sich als leidenschaftliche Gottsucherin, hingebungsvolle Beterin, als humorvolle und bisweilen ironische geistliche Führerin und als fantasievolle und musikalische Poetin. Der dritte Band ihres Gesamtwerkes enthält u.a. Gedanken zum Hohelied, Geistliche Erfahrungsberichte, Ausrufe der Seele zu Gott, Konstitutionen und Visitation der Unbeschuhten Schwestern.
Die Bandbreite der Thematik und der literarischen Gattungen überrascht und fasziniert bis heute. Besser als viele theoretische Abhandlungen zeigen diese Texte, wie wirklichkeitsnah ihre Mystik war. Ihr gelingt es auf einzigartige Weise, mystische Erfahrungen und Alltagserlebnisse zu verbinden. Auch heutige Leser spüren: Hier ist ein Mensch, der nicht mehr zwischen einem „weltlichen” und einem „geistlichen” Bereich unterscheidet, sondern beide verbindet. Ein Mensch, der gelernt hat, Gott in allen Dingen zu finden. Für Teresa von Ávila ist Mystik keine weltabweisende rein innerliche Erfahrung, sondern eine lebensbejahende Gotteserfahrung in der Wirklichkeit.
Die sehr persönlich gehaltenen Texte dieses Bandes bilden eine wertvolle spirituelle und biographische Ergänzung zu ihren großen Schriften. Sie zeitgemäße Übertragung aus dem Urtext ermöglicht es, ihre faszinierende Persönlichkeit neu zu entdecken.
Wohnungen der Inneren Burg
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 4
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
„Es bot sich mir an, unsere Seele als eine gänzlich aus einem einzigen Diamanten oder sehr klaren Kristall bestehende Burg zu betrachten, in der es viele Gemächer gibt, so wie es viele Wohnungen im Himmel gibt” (1M1,1). In Bildern von großer Kraft nähert sich Teresa in ihrem Hauptwerk dem zentralen Thema der Gotteinung des Menschen, dem Erwachen zur inneren Freiheit eines neuen Lebens, dem Weg zur „innersten Mitte”. Ein Meisterwerk nicht nur der Mystik, sondern der Weltliteratur überhaupt, das seine Autorin einreiht unter die großen geistlichen Autoren wie Augustinus, Hildegard, Meister Eckhart oder Johannes vom Kreuz, ein Werk aber auch, das ihr einen Platz unter den Großen der Weltliteratur sichert. Es ist Teresas letzte große spirituelle Synthese, in der sie den Leser auf eine spannende Reise durch die unendlich vielen weithin unerforschten Räume der inneren Welt mitnimmt, die sie auf sieben konzentrischen Ebenen anordnet. Große spirituelle Kompetenz, Bodenhaftung und innere Weite machen dieses reifste Werk Teresas zu einem Klassiker der Spiritualität und Mystik, ihr dialogischer Sprachstil und ihr herrlicher Humor lassen es zu einem literarischen Genuss werden. Die kompetente historische Einführung der Herausgeber, auf dem neuesten Stand der Forschung, lässt es neu und vertieft erstehen. In der ebenso präzisen wie sprachlich meisterhaften Neuübersetzung erstrahlt dieses Werk zudem nicht nur wie neu, es spricht in seiner alltagsnahen Spiritualität auch unmittelbar zum heutigen Leser.
Das Buch der Gründungen
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 5
Herausgegeben und übersetzt von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Das Buch der Gründungen ist – nach dem Buch meines Lebens, dem Weg der Vollkommenheit und den Wohnungen der Inneren Burg – das vierte große Werk Teresas von Ávila. Sie beschreibt darin die Geschichte ihrer Klostergründungen von 1567 bis 1582. Achtzehn neue Klöster in fünfzehn Jahren, darunter zwei für Männer – gegründet von einer Frau: Vielen Zeitgenossen war dies eine unerhörte Anmaßung. Unerhört viel Kraft forderte die Aufgabe auf alle Fälle – und so lernen die Leser im Buch der Gründungen die bedeutende Mystikerin von ihrer lebenspraktischen Seite kennen: pragmatisch und hartnäckig – eine Frau der Tat. Sie verhandelt mit Magistraten und Erzbischöfen, ist Expertin für Immobilienhandel, kundig im Umgang mit ihren Mitschwestern ebenso wie in Fragen des Gebets. Ihre Reisen auf den schlechten und gefährlichen Straßen des damaligen Spanien sind oft genug ein Abenteuer – auf dem Weg nach Burgos wäre sie einmal fast ertrunken –, doch sie gibt nicht auf: Nichts ist ihr zu schwierig, sofern sie davon überzeugt ist, dass Gott es so von ihr will. Ihre Berichte lesen sich streckenweise wie ein Krimi, geben jedoch immer auch Auskunft über den kirchlichen und sozialen Kontext ihrer Zeit. Teresa von Ávila besitzt die Freiheit, über diesen Zusammenhängen zu stehen, sodass sie ihr Vorhaben in die Praxis umsetzen kann und letztlich nirgends unverrichteter Dinge wieder abziehen muss.
Wer Teresa vor allem als kundige Meisterin auf den Wegen des inneren Betens und der mystischen Erfahrung schätzen gelernt hat, kann hier entdecken, wie sie genauso kundig über Spaniens Straßen zog, nebenbei über Herbergen und Postdienste Auskunft gibt und in ihrem Leben bezeugt, dass Leben mit Gott und Leben mit den Menschen für sie keine Gegensätze sind, sondern der gleichen Quelle entspringen.
Schicken Sie mir doch ein paar Täubchen
Vollständige Neuübertragung
Briefe I (1546 – 19. November 1576)
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Teresa von Ávila war eine Frau der Tat – und des Wortes: So hat sie in ihrem Leben mindestens 10.000 womöglich über 25.000 Briefe geschrieben. Erhalten sind 480: ein kleiner Bruchteil, der dennoch einen lebhaften Eindruck ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit vermittelt. Geschäftliches und Privates vermischen sich, denn Teresa war eine spontane Frau und pflegte auch beim Schreiben einen mündlichen Stil. Ganz gleich, ob es um eine neue Klostergründung geht, um geistliche Begleitung und Beratung oder um ganz Alltägliches – die Briefe sind eine spannende Lektüre. Denn man erfährt in ihnen nicht nur etwas über Teresa selbst, sondern auch über die bedeutenden Persönlickeiten, mit denen sie korrespondierte, und über die weltlich-geistliche Zeitgeschichte. Vor allem aber zeigen die Briefe Teresas Begabung zur Freundschaft – mit Gott und mit den Menschen, denen sie begegnete. Auf berührende Weise wird deutlich, wie sehr die große Mystikerin menschliche Nähe brauchte, wie die Briefe überhaupt Teresa weniger als idealtypische Heilige zeigen, sondern von ihrer menschlich-liebenswerten Seite.
P. Ulrich Dobhan OCD und Sr. Elisabeth Peeters OCD haben Teresas gesamtes Briefwerk neu übersetzt. Dieser Band versammelt die ersten 150 überlieferten Briefe, zwei weitere Bände (Herder Spektrum 6299 und 63119) machen die übrigen Briefe zugänglich.
Noch nie habe ich Euch so geliebt wie jetzt
Vollständige Neuübertragung
Briefe II (19. November 1546 – 21. Juni 1579)
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Teresa von Ávila war eine Frau der Tat – und des Wortes: So hat sie in ihrem Leben mindestens 10.000 womöglich über 25.000 Briefe geschrieben. Erhalten sind 480: ein kleiner Bruchteil, der dennoch einen lebhaften Eindruck ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit vermittelt. Dieser Band ist der zweite von insgesamt drei Bänden, die die Briefe Teresas zugänglich machen. Geschäftliches und Privates vermischen sich, denn Teresa war eine spontane Frau und pflegte auch beim Schreiben einen mündlichen Stil. Ganz gleich, ob es um eine neue Klostergründung geht, um geistliche Begleitung und Beratung oder um ganz Alltägliches – die Briefe sind eine spannende Lektüre. Denn man erfährt in ihnen nicht nur etwas über Teresa selbst, sondern auch über die bedeutenden Persönlichkeiten, mit denen sie korrespondierte, und über die weltlich-geistliche Zeitgeschichte. Vor allem aber zeigen die Briefe Teresas Begabung zur Freundschaft – mit Gott und mit den Menschen, denen sie begegnete. Auf berührende Weise wird deutlich, wie sehr die große Mystikerin menschliche Nähe brauchte, wie die Briefe überhaupt Teresa weniger als idealtypische Heilige zeigen, sondern von ihrer menschlich-liebenswerten Seite.
P. Ulrich Dobhan OCD und Sr. Elisabeth Peeters OCD haben Teresas gesamtes Briefwerk neu übersetzt. Dieser Band versammelt die Briefe des Zeitraums vom 19. November 1576 bis 21. Juni 1579. Die ersten 150 überlieferten Briefe finden sich im Spektrum-Band 6223, der unter dem Titel „Schicken Sie mir doch ein paar Täubchen” erschienen ist, die Briefe ab der zweiten Jahreshälfte von 1579 bis zum Tod Teresas macht der Spektrum-Band 6311 zugänglich.
Diesen großen Gott könnnen wir überall lieben
Vollständige Neuübertragung
Briefe II (19. November 1546 – 21. Juni 1579)
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Teresa von Ávila (1515-1582) ist eine der schillerndsten Gestalten der Geschichte: Mystikerin, weltgewandt und als erste Frau zur Kirchenlehrerin erhoben.
Von ihren Briefen sind 480 erhalten. Sie alle sind neu übersetzt.
Dies ist der dritte und abschließende Band mit den Briefen aus den letzten Lebensjahren. Diese Briefe sind bis heute eine inspirierende Quelle lebendiger Spiritualität – und hier neu erschlossen.
Johannes vom Kreuz
Johannes vom Kreuz (1542-1591 in Spanien) zusammen mit Teresa von Ávila Gründer des reformierten Zweiges des Karmelitenordens, reiche Tätigkeit als Oberer, Klostergründer und Prediger. Doch sind es vor allem seine Gedichte und geistlichen Schriften, die ihm unsterblichen Ruhm einbrachten. So wurde er zu einem der erfahrensten und bis heute am meisten geschätzten geistlichen Lehrmeister, der klar und zuverlässig Rat gibt. 1726 wurde er heilig gesprochen, 1926 zum Kirchenlehrer und 1952 zum Patron der spanischen Dichter ernannt. Johannes vom Kreuz gilt allgemein als „Lehrer der Dunklen Nacht”, aber er ist vielmehr der „Sänger der Liebe” zwischen Gott und Mensch. So sieht er das Leben des Menschen als einen Angleichungsprozess an den geliebten Gott, dessen Sinnen und Trachten der Entfaltung und Vollendung des Menschen gilt.
Die Dunkle Nacht
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 1
Herausgegeben und übersetzt von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Hense und Elisabeth Peeters OCD
Mit einer Einleitung von Ulrich Dobhan und Reinhard Körner OCD
Das Buch:
„Ene una noche oscura – In einer dunklen Nacht”: So beginnt der große Mystiker und Schriftsteller Johannes vom Kreuz das Gedicht, das dem ganzen Werk den Titel gab. Literarische Qualität und tiefe Spiritualität haben es zu einem Klassiker gemacht. Es ist 1586 entstanden, und die vollständig neue Übersetzung macht die überraschende Aktualität und Modernität des Buches deutlich. Es richtet sich an Menschen, für die materielle Werte, höherer Lebensstandard oder die Karriere an sich noch nicht die Erfüllung des Lebens ist, die zu suchen beginnen nach dem, was Leben noch bedeutet. In ausdrucksstarken Bildern vergleicht Johannes vom Kreuz das Leben mit einer durchwachten Nacht, mit der Zeitspanne zwischen einem vergehenden und einem anbrechenden Tag, in der weltliche Wichtigkeiten verblassen und die eigentliche Wirklichkeit geahnt wird. „Nacht”, das ist das Aufgehen des eigenen Selbst, das schmerzliche und begeisternde Offenwerden für eine andere, tiefere Realität. An solchen Anfängen des geistigen Lebens steht Johannes vom Kreuz hilfreich zur Seite, deutet und erklärt. Ein großes, altes, aktuelles Buch.
Worte von Licht und Liebe
Briefe und kleinere Schriften
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 2
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Hense und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Der zweite Band der originalnah völlig neu übersetzten Werkausgabe des wohl größten Mystikers des Abendlandes. Dieser Band enthält die wohl persönlichsten Texte des spanischen Karmeliten, die den Menschen und geistlichen Führer am deutlichsten sichtbar werden lassen. Viele seiner Briefe wurden aus Angst vor der Inquisition verbrannt und vernichtet. Das geistliche Gespräch, die persönliche Begleitung einzelner Gottsucher und auch ganzer Gemeinschaften lagen ihm offensichtlich weit mehr am Herzen und entsprachen seinem Charisma unmittelbarer als die Abfassung großer Abhandlungen, für die er berühmt wurde. Die wichtige Seite des Mystagogen, des „Lehrers der Mystik”, wird in diesen praxisbezogenen Texten deutlich. Mit diesem Buch liegt eine vollständig neue Übersetzung aller bis heute bekannten Briefe des Johannes vom Kreuz vor, darüber hinaus die erste deutsche Ausgabe der „dictámenes de espíritu” – Leitsätze, aufgeschrieben und überliefert durch Augen- und Ohrenzeugen dieses großen Mystikers und Schriftstellers. Die „Merksätze von Licht und Liebe” sind ebenfalls noch nie in der hier gebotenen Vollständigkeit ins Deutsche übertragen worden.
Dem Leser tritt in diesen „Kleinen Schriften” ein einfühlsamer und verständnisvoller, aber auch unbestechlicher, nüchterner und praktisch denkender Johannes vom Kreuz gegenüber. Im praktischen Bezug der Entstehung, im Sachlichen, Realistischen dieser Texte tritt die Wahrheitsnähe, die Demut dieses großen Seelenkenners und Mystikers zutage, durch die er gerade dem modernen Leser zum geistlichen Begleiter zu werden vermag.
Der Geistliche Gesang
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 3
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Hense und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
Zum ersten Mal wird die erste Fassung des Geistlichen Gesangs in deutscher Sprache vorgelegt. Der Geistliche Gesang gehört neben dem Aufstieg zum Berge Karmel, der Dunklen Nacht und der Lebendigen Flamme der Liebe zu den vier großen Schriften des bedeutenden spanischen Mystikers Johannes vom Kreuz. Die in diesem Band vorliegende vollständige Erstübersetzung bietet die ursprüngliche, lyrische Version des Geistlichen Gesangs. Mit diesem Gedicht, das zum größten Teil 1578 im Gefängnis von Toledo entstand, setzte die literarische Tätigkeit des spanischen Karmeliten ein. Beeinflusst von profanen Liebesliedern, aber vor allem vom Hohenlied des Alten Testaments, besingt Johannes vom Kreuz die Liebesbeziehung mit Gott als höchstes Glück, zu dem der Mensch fähig ist. Die Gottesliebe wird zur Grundlage und zum Programm seines Lebens. Sie ist nicht nur eine innerliche Haltung, um die man sich bemühen muss. Liebe ist vielmehr zu dem, was allem Sinn und Wert gibt. „Nur noch im Lieben besteht meine Übung.” Diese Liebe umfasst das ganze Leben mit seinen Höhen und Tiefen, alles ist darin aufgehoben, nichts von dem, was zum Menschen gehört, geht verloren. Heutigen Lesern begegnet Johannes vom Kreuz in diesem Werk als ein leidenschaftlich in Gott verliebter Mensch. Ein Mensch, der seine Lebenskraft einzig aus der personalen Beziehung zu Gott schöpft.
Aufstieg auf den Berg Karmel
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 4
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Hense und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
„Aufstieg auf den Berg Karmel” – das heißt: geistlicher Weg zur Gottesbegegnung. Anleitung zum Einswerden mit Gott oder, modern gesagt: der Weg zu innerer Freiheit. In dem umfangreichsten Werk des hl. Johannes vom Kreuz – einer dreiteiligen Abhandlung, die seit vier Jahrhunderten zu den großen Standardwerken über das Verhältnis von christlicher Mystik und recht verstandener Askese zählt -, geht es um Themen, die heute wieder hochaktuell sind.
Was trägt wirklich? Wie gelangt der Mensch zur echten inneren Freiheit und zu seiner eigentlichen Mitte, in der er eins mit sich und mit Gott ist? Wie schulen wir unsere Wahrnehmungsfähigkeit, damit wir nicht von der Fülle der Reize überflutet, sondern immer sensibler für das Wesentliche werden?
Meisterhaft wird der Übungsweg beschrieben, der Schritt für Schritt aus einem unfreien, von seinen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen geknechteten Menschen einen „neuen” Menschen macht, dessen Fähigkeit, zu glauben, zu hoffen und zu lieben voll zur Entfaltung gekommen ist.
Darüber hinaus bietet Johannes vom Kreuz in nach wie vor unübertroffener Klarheit und Schärfe Orientierungshilfen für die Unterscheidung zwischen gesunder und ungesunder Spiritualität, echter und falscher Mystik. Randphänomene der Mystik wie Visionen und Offenbarungen werden dabei ebenso kritisch unter die Lupe genommen wie dem Leser und der Leserin Kriterien und Hilfen für den Weg der Kontemplation in die Hand gegeben werden.
Wie bei den bisher in der Spektrum-Reihe erschienenen Bänden handelt es sich eine vollständige Neuübersetzung mit einer allgemeinen Einführung (diesmal von Ulrich Dobhan OCD), ausgiebigen Textanmerkungen und einem Anhang, in dem die wichtigsten Begriffe erläutert werden. Ziel ist neben einer möglichst großen Texttreue das Bemühen, Grundbegriffe der Askese und Mystik so zu übersetzen, dass sie nicht nur dem ursprünglichen Anliegen des Autors besser gerecht werden als die bisherigen deutschen Übersetzungen, sondern vor allem auch von heutigen Menschen verstanden werden.
Die lebendige Liebesflamme
Vollständige Neuübertragung
Gesammelte Werke Band 5
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Hense T.O.Carm. und Elisabeth Peeters OCD
Das Buch:
In seinem letzten und reifsten Werk, das er in seinen letzten Lebensjahren für eine Frau schrieb, die er über viele Jahre in ihrer intensiven Gottsuche begleitet hatte, wagt sich Johannes vom Kreuz an die Beschreibung der tiefsten mystischen Erfahrungen heran. In glühender poetischer Sprache, die sich immer wieder an der Grenze des Unsagbaren bewegt, besingt er die höchste Gleichgestaltung mit Gott, die einem Gottsucher in diesem Leben zuteil werden kann. Zugleich versteht er es, auch Leser, die noch nicht zu dieser tiefen spirituellen Erfahrung gelangt sind, zu begeistern und mitzureißen, ihnen Mut zu machen, sich ganz auf den Gott der Liebe einzulassen, der den Menschen „noch viel eher sucht” als dieser ihn.
Ein Klassiker der Mystik, der die letzten Möglichkeiten des Menschen aufzeigt und mit beispielloser Meisterschaft innere Vorgänge in der Beziehung zwischen Gott und Mensch beschreibt.
Doch das Werk wirkt nicht abgehoben und lebensfern. Der Mystiker, der als Synthese seines ganzen Lebens den mystischen Umwandlungsprozess aufzeigt, lässt zugleich den Leser an seinem Charisma als Mystagoge teilhaben: Mit großer Nüchternheit lehrt er alle, die andere auf dem spirituellen Weg begleiten möchten, worauf es in der geistlichen Begleitung wirklich ankommt.
Edith Stein
Edith Stein (1891 – 1942) war das jüngste Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Breslau. 1922 wurde sie im Alter von 31 Jahren getauft und trat 1933 in den Kölner Karmel ein. Sie floh während des zweiten Weltkrieges nach Holland. Nach einem Hirtenbrief der holländischen Bischöfe, der sich gegen die Nationalsozialisten wandte, wurde sie zusammen mit vielen anderen zum katholischen Glauben konvertierten Juden nach Auschwitz deportiert und starb dort in den Gaskammern.
Johannes Paul II. hat sie am 1. Mai 1987 in Köln selig und am 11. Oktober 1998 in Rom heilig gesprochen. Sie hinterließ ein umfangreiches philosophisches und geistliches Werk. Die Wahrheit, den Sinn ihres Lebens hat sie in Jesus Christus gefunden, in dem Gott unter uns Menschen erschienen ist.
Bisher erschienene Bücher der
Edith Stein Gesamtausgabe
Aus dem Leben einer jüdischen Familie
und weitere autobiographische Beiträge
Neu bearbeitet und eingeleitet von Maria Amata Neyer OCD
Fußnoten und Stammbaum unter Mitarbeit von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 1
Biographische Schriften
In diesen ungekürzten Aufzeichnungen Edith Steins erzählt sie aus ihrer Kindheit, Jugend- und Studienzeit bis zum Jahre 1916, dem Abschluss ihres Studiums und der Promotion bei Edmund Husserl. Tragik und Glück des jüdischen Familienlebens stehen in diesen Erinnerungen nebeneinander. Vor den geistigen Augen der Leser entfaltet sich eine Familiengeschichte, die tiefe Einblicke gibt in die Eigenart des jüdischen Glaubens- und Alltagslebens der Familie Stein, mit ebenso offenherzigen wie feinsinnigen Beobachtungen Edith Steins. Ferner enthält der Band ihren Bericht „Als ich in den Kölner Karmel kam” sowie ihre Testamente und Hingabeerklärungen.
Ein unverzichtbares Werk für alle, die sich für das Leben Edith Steins interessieren.
Selbstbildnis in Briefen
Erster Teil 1916 – 1933
Einleitung von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 2
Biographische Schriften
Edith Steins Briefe aus den Jahren 1916 – 1933 sind gegenüber der Erstausgabe um viele neue Dokumente erweitert. Sie geben Zeugnis von der Zeit ihres philosophischen Studiums in Freiburg bis zum Eintritt in das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Köln und vermitteln das reizvolle Bild der vielfältigen geistigen Beziehungen dieser Frau, aber auch das Ringen um ihren Lebensweg mit all den damit verbundenen Kämpfen und Auseinandersetzungen. Eine fachlich kompetente Einleitung und erklärend kommentierende Fußnoten erschließen eine Fülle persönlicher, geistesgeschichtlicher und politischer Zusammenhänge.
Selbstbildnis in Briefen
Zweiter Teil 1933 – 1942
Einleitung von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Bearbeitung und Anmerkungen von Maria Amata Neyer OCD
Edith Stein Gesamtausgabe Band 3
Biographische Schriften
Der zweite Teilband der Briefe Edith Steins umfasst 480 Dokumente aus dem Zeitraum 1933 – 1942, also aus dem letzten Lebensabschnitt Edith Steins: ihr Leben und Wirken im Karmelitinnen-Kloster in Köln, ihre Flucht vor den Nationalsozialisten nach Holland in den Echter Karmel, ihre Verhaftung durch die Gestapo und die Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz, wo sie 1942 starb. Die hier vorgelegten Dokumente fügen sich mit denen des ersten Briefbandes zu einem eindrucksvollen Porträt dieser großen Denkerin und modernen Heiligen zusammen und geben von einem besonderen Zug ihrer Persönlichkeit Zeugnis: Äußerer Zurückhaltung und Zurückgezogenheit stand ein reiches inneres Leben gegenüber, das sich in regem brieflichen Austausch mit Freunden widerspiegelte.
Selbstbildnis in Briefen
Briefe an Roman Ingarden
Einleitung von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Bearbeitung und Anmerkungen von Maria Amata Neyer OCD
Fußnoten mitbearbeitet von Eberhard Avé-Lallemant, Bearbeitung der 2. Auflage von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 4
Biographische Schriften
Roman Ingarden (1893 – 1970), Schüler Edmund Husserls und später Philosophieprofessor in Warschau und Krakau, war als Mitstudent, Kollege und Freund ein halbes Leben mit Edith Stein verbunden. Die hier vorgelegten Briefe der jungen Philosophin und späteren Ordensfrau aus den Jahren 1917 – 1938 sind ein beredtes Zeugnis dieser Freundschaft. Sie zeigen Edith Stein von einer überraschenden Seite, die nur wenige kennen: als Frau mit allem, was sie fühlte und zuinnerst bewegte, mit ihrer Sehnsucht, ihren Enttäuschungen, und der Suche nach ihrem Weg. „Edith Stein selbst eröffnete nur wenigen solche Nähe. Nur ein Tagebuch wäre wohl noch intimer.” (H.-B.Gerl-Falkovitz)
Zugleich geben diese Briefe Einblick in die philosophische Szene der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Zum Problem der Einfühlung
Eingeführt und bearbeitet von Maria Antonia Sondermann OCD
Edith Stein Gesamtausgabe Band 5
Frühe Phänomenologie 1
Im August 1916 wurde Edith Stein mit der Doktorarbeit zum Problem der Einfühlung in Freiburg bei Edmund Husserl mit summa cum laude promoviert und arbeitete danach als (Privat)-Assistentin bei ihrem Meister. In ihrem Erstlingswerk widmet sie sich einem von Edmund Husserl zu diesem Zeitpunkt noch nicht näher untersuchten Thema: der Intersubjektivität. Husserl hatte seinen phänomenologischen Ansatz vom Subjekt her entfaltet und hierzu die methodischen Schritte der „Wesensschau”, der Intuition, entwickelt. Dabei war die Fragestellung, wieweit diese Schau an ein anderes Subjekt vermittelbar – also auch objektiv überprüfbar – sei, noch nicht untersucht worden. Edith Stein wollte dieser Thematik anhand der Einfühlung in andere Subjekte nachgehen. Ihr Werk stellt einen der ersten denkerischen Versuche des 20. Jahrhunderts dar, die Leiblichkeit des anderen als Grundlage intersubjektiven Verstehens aufzuweisen.
Beiträge zur philosophischen Begründung der Psychologie und der Geisteswissenschaften
Bearbeitet von Dr. Beate Beckmann-Zöller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 6
Frühe Phänomenologie 2
Die Abhandlungen „Psychische Kausalität” (1918) und „Individuum und Gemeinschaft” (1919) – ursprünglich als Habilitationsschrift gedacht – wurden 1922 in Edmund Husserls Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung veröffentlicht. Edith Stein vertieft ihre Analyse der Person, indem sie phänomenologische Wesensgesetzlichkeiten im Zusammenspiel von Leib, Psyche und Geist herausarbeitet, um so der Psychologie und den Geisteswissenschaften eine methologische Grundlage zu schaffen. In der Auseinandersetzung des Menschen mit Reizen, Gefühlen, Trieben, Strebungen, Willensregungen und Eindrücken erlebt er sowohl Zuströme als auch Verluste an Lebenskraft. Wesentlich gespeist wird die Lebenskraft durch den intersubjektiven Austausch des Individuums mit Anderen in der Gemeinschaft. Diesem Spannungsfeld widmet sich Stein in der zweiten Abhandlung und erweitert ihre apriorische Psychologie um eine phänomenologische Grundlegung der Sozialphilosophie.
Eine Untersuchung über den Staat
Einleitung, Bearbeitung und Anmerkungen
von Ilona Riedel-Spangenberger
Edith Stein Gesamtausgabe Band 7
Frühe Phänomenologie 3
Mit der Schrift „Eine Untersuchung über den Staat” tritt eine bislang wenig bekannte Edith Stein in den Blick. Diese zwischen 1920 und 1924 entstandene, 1925 erstmalig publizierte Studie ist aufs engste mit Steins phänomenologisch-philosophischen Studien an der Universität in Göttingen verbunden. Sie geht ihrer Konversion zum katholischen Glauben und den damit einsetzenden ontologischen Überlegungen voraus. Neben ihrer Dissertation „Zum Problem der Einfühlung” (1916) sowie den Werken „Beiträge zur philosophischen Begründung der Psychologie und der Geisteswissenschaften” (1920) und „Einführung in die Philosophie” (1925) gehört „Eine Untersuchung über den Staat” zu den Schriften der frühen Phänomenologie. Edith Stein arbeitet sich hier mit ihrer denkerischen Kompetenz nicht nur in die Philosophie ihrer Zeit ein, sondern auch indirekt in das damalige juristische Denken und in die neu entstehende wissenschaftliche Disziplin der Soziologie.
Einführung in die Philosophie
Hinführung, Bearbeitung und Anmerkungen von Claudia Mariéle Wulf
Edith Stein Gesamtausgabe Band 8
Frühe Phänomenologie 4
Die Neubearbeitung der „Einführung in die Philosophie” präsentiert ein Grundlagenwerk für das Verständnis der steinschen Philosophie. Edith Stein stellt hier ihren phänomenologischen, gegenüber Husserl eigenständigen Ansatz sowie ihre anthropologische Grundoption vor. Die vorliegende Bearbeitung ermöglicht einen Einblick in die philosophische Werkstatt Edith Steins. Ein textkritischer Apparat weist auf die wesentlichen begrifflichen Neuerungen hin, eine methodische Hinführung klärt die Werdensgeschichte und stellt die inhaltlichen Schwerpunkte vor. Für Stein-Interessierte bietet das Werk eine grundlegende Einführung in Steins philosophisches Denken, für Stein-Forschende trägt diese textkritische Ausgabe zur Klärung grundlegender Fragen hinsichtlich der steinschen Anthropologie und Erkenntnistheorie bei.
Potenz und Akt
Eingeführt und bearbeitet von Hans Rainer Sepp
Edith Stein Gesamtausgabe Band 10
Phänomenologie und Ontologie 2
Edith Stein plante ihre 1931 verfasste Schrift „Potenz und Akt” als Habilitationsschrift der Universität Freiburg vorzulegen – ein Vorhaben, das nicht zustande kam. Sie interpretiert darin die sachlichen Grundlagen der Philosophie des Thomas von Aquin von einem phänomenologischen Gesichtspunkt aus. Diese Studie ist Ausdruck eines Übergangs in einem doppelten Sinn: Auf den äußeren Lebensweg Steins bezogen markiert sie das Ende der Beziehung ihrer Verfasserin zur Universität. Inhaltlich gesehen ist sie ebenso eine systematische Zusammenfassung jahrelanger Bemühungen, das Denken des Thomas von Aquin mit der Phänomenologie zu verknüpfen, wie ein neuer Ausgangspunkt, von dem aus wenige Jahre später Endliches und ewiges Sein in Angriff genommen wurde.
Endliches und ewiges Sein
Versuch eines Aufstiegs zum Sinn des Seins
Anhang: Martin Heideggers Existenzphilosophie
Die Seelenburg
Eingeführt und bearbeitet von Andreas Uwe Müller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 11/12
Phänomenologie und Ontologie 3/4
Edith Stein, die große Karmelitin und Märtyrerin, war vor allem auch eine herausragende Philosophin. Als Schülerin Edmund Husserls ging es ihr in all ihrem Schaffen immer wieder um die Begegnung zwischen Philosophie und Theologie und um die Verbindung philosophischer und kontemplativer Einsichten. In Endliches und ewiges Sein lässt sie zwei Welten aufeinander treffen: die christliche Philosophie der Scholastik und die säkulare Philosophie moderner und zeitgenössischer Denker. Sie entwickelt den Grundriss einer Seinslehre, in dem sich das Sein in ewiges (unendliches) und endliches (begrenztes) Sein aufgliedert. Dabei geht es ihr nicht nur um eine phänomenologische Auseinandersetzung mit Thomas von Aquin und der Scholastik, sondern ebenso um die Einführung einer neuen analytisch-kontemplativen Betrachtungsweise, die ihrer Ansicht nach als einzige in der Lage ist, eine umfassende Schau des Menschen und der Welt zu gewährleisten.
Die Frau
Fragestellungen und Reflexionen
Einleitung von Sophie Binggeli
Bearbeitet von Maria Amata Neyer OCD
Edith Stein Gesamtausgabe Band 13
Schriften zu Anthropologie und Pädagogik 1
In den hier versammelten Vorträgen aus den Jahren 1928 – 1932 entfaltet Edith Stein das Thema „Frau” philosophisch und lebenspraktisch in zu ihrer Zeit bahnbrechenden Gedanken. Die Fragestellungen reichen von der politischen Gleichberechtigung, der spezifischen Pädagogik für Mädchen, der „weiblichen Eigenart” in Leib, Seele, Geist und neuen weiblichen Lebensentwürfen bis zur Auslegung der biblischen Gleichwertigkeit der Geschlechter und den christlichen Lebensmodellen.
Der Aufbau der menschlichen Person
Vorlesung zur philosophischen Anthropologie
Neu bearbeitet und eingeleitet von Beate Beckmann-Zöller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 14
Schriften zu Anthropologie und Pädagogik 2
Der Mensch ist frei und durch seine Geistbegabtheit zur Verantwortung für sein Leben bestimmt – das ist der Zielpunkt, auf den sich Edith Steins Münsteraner Vorlesung über den Aufbau der menschlichen Person (Wintersemester 1932/33) zubewegt. Um zur Erkenntnis der Individualität des Menschen zu führen, geht Edith Stein real-phänomenologisch vor: Von außen betrachtet, nimmt man zunächst den Leib und dann erst das Innere des Menschen wahr. Stufenweise untersucht sie den Menschen: als materiellen Körper, Lebewesen, Seelenwesen, Geistwesen – ein Mikrokosmos, der nach innen und nach außen erschlossen, aufgebrochen ist. Als geistige Person wird der Mensch in seiner Individualität sowie als Gemeinschafts- und Kulturwesen und als Gottsucher beleuchtet.
Was ist der Mensch?
Theologische Anthropologie
Neu bearbeitet und eingeleitet von Beate Beckmann-Zöller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 15
Schriften zu Anthropologie und Pädagogik 3
Im Sommersemester 1933 hätte Edith Stein am „Deutschen Institut für Wissenschaftliche Pädagogik” (Münster) eine Vorlesung zur theologischen Anthropologie halten sollen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Edith Stein jedoch gebeten, nicht mehr zu Vorlesungen anzutreten. So begann sie, die Vorlesung in ein geplantes Buch umzuarbeiten, das sie leider nie selbst zum Abschluss bringen konnte. Edith Stein widmet sich hier dem Menschenbild des Glaubens, um Grundlagen für eine christliche Pädagogik freizulegen: Sie befragt die kirchlichen Dogmen nach der Geschöpflichkeit und Sterblichkeit des Menschen, nach der Einheit von Leib und Seele, nach der Freiheit zwischen Natur und Gnade. In einem besonderen Abschnitt – unvollendet durch die Geschehnisse der Zeit – untersucht Edith Stein das Verhältnis von Glaube und Vernunft.
Bildung und Entfaltung der Individualität
Beiträge zum christlichen Erziehungsauftrag
Bearbeitet von Maria Amata Neyer OCD
und Beate Beckmann-Zöller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 16
Schriften zu Anthropologie und Pädagogik 4
Der Band vereinigt Texte der Jahre 1926 bis 1933, die in der Zeit von Edith Steins Lehrtätigkeit in Speyer und Münster verfasst wurden: über die Idee der Bildung, Typen der Psychologie, soziale Kompetenz, kirchliche Jugendbildung, katholische Schulen usw. Alle Vorträge kreisen um das eine Ziel jeglicher pädagogischen Bemühungen in Elternhaus, Schule, Universität und sonstigen geistigen Räumen: Für Edith Stein ist dieses eine Ziel die Formung der Menschen nach dem Bild Christi, damit sie in Kirche, Gesellschaft, im Privatleben, im Beruf und in den vielfältigen Beziehungen wahres Menschsein ausprägen können.
Wege der Gotteserkenntnis
Studie zu Dionysius Areopagita und Übersetzungen seiner Werke
Bearbeitet und eingeleitet von Beate Beckmann und Viki Ranff
Bearbeitet von Maria Amata Neyer OCD und Beate Beckmann-Zöller
Edith Stein Gesamtausgabe Band 17
Dem Vater der abendländischen Mystik, Dionysius Areopagita (um 500), widmet Edith Stein 1941 eine eigene Studie. Dionysius Theorie der Mystik hat ihren Platz im Steinschen Werk zwischen der Arbeit über Teresa von Ávila (Die Seelenburg, ESGA 12) und der über Johannes vom Kreuz (Kreuzeswissenschaft, ESGA 18). Edith Stein untersucht auf ihrem eigenen Erfahrungshintergrund im Karmel mithilfe ihres phänomenologischen Rüstzeugs religionsphilosophische Fragestellungen, etwa: Wie kann der Mensch mit Hilfe von Symbolen zu einer gültigen Gotteserkenntnis gelangen? Sie behandelt aber auch mystagogische Momente: Wie wird der Mensch aus Glaubenslosigkeit bzw. Atheismus heraus über Beobachtungen der Natur und Geschichte hin zum christlichen Glauben und zu persönlichen mystischen Gotteserlebnissen geführt? Der Band präsentiert ferner Steins Arbeitsübersetzungen der Werke des Areopagiten: Über die kirchliche Hierarchie, Über die himmlische Hierarchie, Über die mystische Theologie, Über die Göttlichen Namen, Briefe.
Kreuzeswissenschaft
Studie über Johannes vom Kreuz
Neu bearbeitet und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD
Edith Stein Gesamtausgabe Band 18
Dem Denken des Johannes vom Kreuz folgend und in der Interpretation seiner Werke entwickelt Edith Stein ihre Konzeption einer „Kreuzeswissenschaft” – als Theologie des Kreuzes einerseits und als Lebenslehre im Wahrzeichen des Kreuzes andererseits. Dabei gelingt ihr nicht nur eine brillante Einführung in das Werk ihres Ordensvaters, sie gibt zugleich Zeugnis ihres tiefen inneren Erlebens und ihrer großen denkerischen Klarheit. Mehr noch: Indem Edith Stein dem Leben und der Lehre des Johannes vom Kreuz folgt, offenbart sie ihren eigenen Weg und erweist, dass das Kreuz kein Symbol des Todes, sondern lebendiges Zeichen einer mystischen Wirklichkeit ist.
Geistliche Texte I
Eingeführt und bearbeitet von Ulrich Dobhan OCD
Herausgegeben vom Karmel „Maria vom Frieden“ zu Köln
Edith Stein Gesamtausgabe Band 19
Edith Stein hat schon in ihrer Speyrer Zeit als Lehrerin und ab 1933 als Karmelitin entweder persönliche Betrachtungen oder kleinere Auftragstexte verfasst. Vieles davon wurde noch nicht oder erst teilweise und an verschiedenen Orten veröffentlicht. Die genaue Sichtung des Edith Stein-Archivs im Karmel Köln hat nun erstmals alle Texte dieser Art versammelt und klassifiziert. Wegen ihres Umfangs sind sie in zwei Bänden (ESGA 19 und 20) unter dem Titel „Geistliche Texte“ zusammengestellt, sorgfältig zum Teil erstmals – ediert und kommentiert. Sie zeichnen ein vertieftes und teilweise reizend persönliches Bild der großen Autorin. In der Philosophin Edith Stein erscheint ein geistliches Gesicht, das in diesen vielen Facetten neu berührt.
Geistliche Texte II
Bearbeitet von Sophie Binggeli
Unter Mitwirkung von Ulrich Dobhan OCD und Maria Amata Neyer OCD
Edith Stein Gesamtausgabe Band 20
Übersetzungen I
John Henry Newman, Die Idee der Universität
Einführung, Bearbeitung und Anmerkungen von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 21
Edith Stein übersetzte kurz nach ihrer eigenen Konversion den großen englischen Konvertiten Newman, wohl um ihre eigene Entscheidung zum Glauben durch diesen intellektuellen Vordenker des Christentums im 19. Jahrhundert zu vertiefen. Newmans Reden „Zur Idee der Universität” entstanden im Umkreis der geplanten Gründung einer katholischen Universität in Dublin, wofür Newman als vorgesehener Rektor die Öffentlichkeit erst gewinnen musste. Die Reden klären in beispielhafter Weise das Verhältnis der Wissenschaften zueinander sowie zur Theologie. Dieses Verhältnis war im 19. Jahrhundert nicht weniger strittig als heute.
Übersetzungen II
John Henry Newman, Briefe und Texte zur ersten Lebenshälfte (1801 – 1846)
Einführung, Bearbeitung und Anmerkungen von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 22
Nur den Eingeweihten ist bekannt, dass sich Edith Stein neben Thomas von Aquin auch mit dem „Kirchenvater des 19. Jahrhunderts”, John Henry Newman (1801 – 1890), in Übersetzungen beschäftigte. Das Schicksal dieser Übersetzungen ist geteilt: Die hier neu vorgelegte Auswahl aus Newmans Briefen und Texten zur ersten Lebenshälfte, nämlich bis zu seiner Konversion, wurde in einer kleinen Auflage 1928 (inzwischen völlig vergriffen) herausgegeben, während die Übersetzung von Newmans umfangreichem Werk „Idee der Universität” in der Schublade blieb (und ebenfalls in ESGA veröffentlicht wird). In der Übersetzung treffen sich Newmans unter hartem Ringen gewonnene Entscheidungen für den Übertritt zur katholischen Kirche und unterschwellig auch Edith Steins eigener, nicht minder harter Weg zur Konversion.
Übersetzungen III / IV
Thomas von Aquin, Untersuchungen über die Wahrheit / Quaestiones disputatae de veritate 2
Eingeführt und bearbeitet von Andreas Speer und Francesco Valerio Tommasi
Edith Stein Gesamtausgabe Band 23/24
Die Thomas-Übersetzungen Edith Steins sind nicht nur ein wichtiges Zeugnis für den Denkweg der ehemaligen Husserl-Assistentin, sondern stehen auch exemplarisch für die Begegnung von Neuscholastik und moderner Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Gegenstand des Doppelbandes ESGA 23 und 24 ist Edith Steins Übersetzung eines der Hauptwerke des Thomas von Aquin: der „Quaestiones disputatae de veritate” – „Über die Wahrheit”. Die 29 umfangreichen Quästionen behandeln Fragen vornehmlich zur Epistemologie und Metaphysik, aber auch zu theologischen und ethischen Problemen, insbesondere zur Willensfreiheit und zur Gnadenlehre. Bis heute ist dies die einzige vollständige Übersetzung dieser Quästionensammlung. Referenz für die kritische Edition ist die von Edith Stein selbst korrigierte Fassung letzter Hand, die auf der Druckfassung von 1931 und 1932 beruht. Ferner enthält der Doppelband das lateinisch-deutsche Wörterverzeichnis von 1934 sowie eine ausführliche Einleitung.
Übersetzungen V
Alexandre Koyré, Descartes und die Scholastik
Einführung, Bearbeitung und Anmerkungen von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Edith Stein Gesamtausgabe Band 25
Während des Aufenthalts in Bergzabern 1921/22, wo auch der Entschluss zur Taufe fiel, übersetzte Edith Stein zusammen mit ihrer philosophischen Freundin und Gastgeberin Hedwig Conrad-Martius ein Werk über Descartes, das Alexandre Koyré in Paris auf Französisch veröffentlichte. Statt ihn nur als Hauptvertreter des Rationalismus und als Begründer der neuzeitlichen Subjekt-Philosophie zu kennzeichnen, entwirft Koyré den „anderen Descartes”, der selbst noch tief in der Scholastik wurzelt und die bisherigen Gottesbeweise zwar abwandelt, nicht aber außer Kraft setzt. Dass Edith Stein mitten in ihrer Konversion einen solchen Text zusammen mit ihrer Taufpatin übersetzt, wirft ein – bisher nicht beachtetes – Licht auf ihren eigenen intellektuellen Weg. Zudem wird das durchaus einseitige Bild des „Rationalisten” Descartes aufgebrochen und nachdenkenswert ergänzt – ein wirklicher Fund auch für die heutige Descartes-Deutung.
Übersetzungen VI
Thomas von Aquin, De ente et essentia / Über das Seiende und das Wesen
Einführung und Bearbeitung von Andreas Speer und Francesco Valerio Tommasi
Edith Stein Gesamtausgabe Band 26
Die Thomas-Übersetzungen sind nicht nur ein wichtiges Zeugnis für den Denkweg der ehemaligen Husserl-Assistentin, sondern vermitteln auch einen Einblick in die Begegnung von Neuscholastik und moderner Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Der Übersetzung eines der zentralen Werke des Thomas von Aquin „De ente et essentia“ kommt auch für Steins eigenes Hauptwerk „Endliches und ewiges Sein“ eine Schlüsselrolle zu. Diese Übersetzung wird aus dem Manuskript erstmals veröffentlicht zusammen mit den Exzerpten Steins aus der Studie des Dominikanergelehrten M.-D. Roland Gosselin zu diesem für Thomas Metaphysikverständnis zentralen Traktat. Die Exzerpte zeigen, wie Edith Stein ihren Thomas liest: nicht nach dem Modell eines orthodoxen Thomismus, sondern am Leitfaden einer historisch-kritischen Scholastik und Thomas-Forschung nach dem Vorbild der Schule von Le Saulchoir.
Direkt zum Autor:
Neu!
Teresa von Ávila, Gesammelte Werke,
herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von U. Dobhan / E. Peeters,
Herder Verlag Freiburg i. Br., seit 2001
Neu übersetzte und mit wertvollen Verstehenshilfen versehene deutsche Gesamtausgabe.
Weitere Literatur
Umfangreicher Katalog der Literatur zur Spiritualität des Karmel.