Seliger Georg Häfner

Seliger Georg Häfner

20. August

Seliger Georg Häfner

Priester und Märtyrer, Mitglied der Teresianischen Karmel-Gemeinschaft (OCDS)

Seliger Georg Häfner

Der selige Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren, studierte in seiner Heimatstadt Theologie und wurde am 13. April 1924 zum Priester geweiht. Durch seine Verbundenheit mit den Karmelitinnen in Würzburg trat er am 11. Januar 1920 unter dem Namen „Aloysius vom heiligsten Sakrament“ dem damals so genannten Dritten Orden Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel (Teresianische Karmel-Gemeinschaft (OCDS)) bei. Im November 1934 wurde er Pfarrer in Oberschwarzach und geriet schon bald in Opposition zum herrschenden Naziregime. Am 31. Oktober 1941 verhaftet, wird er am 12. Dezember 1941 ins KZ Dachau gebracht, wo er nach Misshandlungen und Quälereien am 20. August 1942 den Hungertod stirbt. Die Seligsprechung erfolgte am 15. Mai 2011 im Dom zu Würzburg.

Seine innere Größe angesichts von menschenverachtender Grausamkeit kommt besonders in seinen Worten zum Ausdruck: „Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein.“ Bitten wir den Herrn, dass er auch uns immer wieder die Kraft gebe, nach diesem Wahlspruch zu leben.

  • Herr Jesus Christus, du hast deinen Feinden vergeben.
  • Du hast die seliggepriesen, die um deinetwillen Hunger, Durst und Verfolgung erleiden.
  • Du hast uns aufgefordert, auch unsere Feinde zu lieben.

Tagesgebet I

Allmächtiger Gott, im Leben und Wirken des seligen Priesters Georg Häfner hast du der Kirche einen Zeugen deines Erbarmens geschenkt und sein Glaubenszeugnis in der Gefangenschaft als Lebensopfer angenommen. Lass uns durch sein Beispiel die erlösende Liebe deines Sohnes erkennen, dich und die Menschen lieben und besonders den Feinden vergeben. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Tagesgebet II

Allmächtiger Gott, du hast den seligen Priester und Märtyrer Georg Häfner zum Zeugen deines Erbarmens erwählt und sein Lebensopfer in der Gefangenschaft angenommen; lass uns durch sein Beispiel die Liebe des Erlösers erkennen, dich und die Menschen lieben und besonders den Feinden vergeben. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Weish 2,10-21 (Lektionar VIII, S. 357f.)

Evangelium

Lk 6,27-37 (Lektionar VIII, S. 337f.)
aus der Messe zur Seligsprechung

Fürbitten

„Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein“, das ist die Botschaft des seligen Georg aus dem Gefängnis. Auf seine Fürsprache wollen wir bitten:

  • Herr Jesus Christus, schenke uns die Bereitschaft, einander immer wieder zu vergeben, weil auch du uns vergibst.
  • Stärke die Priester und Ordensleute mit deinem Heiligen Geist, dass sie mutig Zeugnis ablegen für dich.
  • Lass alle, die dem Orden Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel angehören, ihrem Ordensideal treu sein und aus der Freundschaft mit dir leben.
  • Sei du die Kraft aller, die um deines Namens willen ver-folgt, eingekerkert, misshandelt und getötet werden.

Großer Gott! Im Glaubenszeugnis des seligen Georg hast du uns gezeigt, dass du auch heute unter uns zugegen bist und den Weg unseres Lebens mit uns gehst. Dafür loben und preisen wir dich jetzt und Ewigkeit. Amen.

Zum Nachdenken

Liebe Eltern!

Es ist vom Herrgott bestimmt, dass ich den Kreuzweg weiter gehe. Am Donnerstag komme ich sehr wahrscheinlich nach Dachau. Macht Euch deswegen keine allzu großen Sorgen. Ohne den Willen Gottes geschieht nichts.
Ich habe mich sehr gefreut, lieber Vater, dass Du mich heute besucht hast. Du hast Dich tapfer gehalten, und Dein Kreuz, Dein Segen, den Du mir auch im Namen der lieben Mutter auf die Stirn gedrückt hast, wird nicht umsonst sein; ich verlass mich drauf; denn in der Heiligen Schrift heißt es: Vaters Segen baut den Kindern Häuser. Mich hat es ja mehr angegriffen, dass ich fast kein Wort herausgebracht habe.
Ich wollte Dir zuletzt noch sagen: ich hoffe, dass recht bald die Zeit wiederkommt, wo ich zu Euch Vater und Mutter sagen kann. Verzeiht mir alles, wodurch ich Euch gekränkt und Sorgen gemacht habe. Ich danke Euch herzlich mit tausendfachem Vergelt’s Gott, dass Ihr mich habt Priester werden lassen, wenn Ihr auch jetzt zusammen mit dem priesterlichen Sohn das Kreuz tragen müsst. Wir tragen es zusammen geduldig, das gibt mir besondere Kraft und besonderen Trost. Ich trage es und ihr helft mir dabei durch Euer Gebet, durch Eure Geduld, durch Euer Gottvertrauen, durch Eure Ergebung in den Willen Gottes. Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein.

(Brief vom 9. Dezember 1941 aus dem Gefängnis in Würzburg)