26. August
Herzverwundung unserer heiligen Mutter Teresa von Jesus
Heute feiern wir in unserem Orden den zweiten Gedenktag zu Ehren der heiligen Teresa, das Fest ihrer Herzverwundung. Was damit gemeint ist, berichtet die Heilige selbst: „Ich sah einige Male neben mir einen Engel mit einem langen goldenen Pfeil in seinen Händen; und mir war, als würde er ihn mir einige Male ins Herz stoßen, ganz tief hinein. Ich war wie weggerissen und ergriffen vor lauter Liebe zu Gott…″ So feiern wir an diesem Fest also die Erfahrung der Liebe Gottes, das Ergriffensein Teresas von der Liebe Gottes, verständlich gemacht durch das Bild der Verwundung des Herzens, dem Symbol für die Liebe.
Gott liebt die Menschen! Diese Frohe Botschaft hat Teresa bis in ihr Innerstes hinein erfahren, so dass sie Zeugin dafür ist. Gott liebt auch uns! Das soll uns heute wieder bewusst werden, denn unsere größte Sünde ist, dass wir zu wenig an Gottes Liebe zu uns glauben.
Darum lasst uns das Erbarmen Gottes auf uns herabrufen.
- Herr Jesus Christus, in dir ist die Liebe Gottes in menschlicher Gestalt erschienen.
- Deine Liebe galt besonders den Zöllnern und Sündern, den Verlorenen und Verachteten.
- Hilf uns, deine Liebe zu erfahren und an deine Liebe zu glauben.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott, du hast unsere heilige Mutter Teresa mit inniger und starker Liebe entflammt und ihr die Kraft verliehen, Großes für deine Ehre zu wirken. Auf ihre Fürbitte gewähre uns Treue und Liebe zu dir und Eifer und Hingabe für dein Reich. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.
Lesung
1 Kor 12,31.13,11-10.12-13
Evangelium
(Lektionar VIII, S. 37; ohne Verse 28 u. 29)
Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast dich durch die Sünde und Schuld der Menschen nicht beirren lassen, sondern bietest uns sogar an, mit dem Vater zu uns zu kommen und Wohnung in uns zu nehmen. Deshalb bitten wir dich:
- Lass dich von allen, die auf der Suche nach dir sind, inmitten des pilgernden Gottesvolkes deiner Kirche finden.
- Hilf allen Menschen – in der Familie, am Arbeitsplatz, in den Ordensgemeinschaften und den Pfarrgemeinden –, in Liebe und Verständnis füreinander zusammen zu leben.
- Hilf den Behinderten, Diskriminierten und unheilbar Kranken, dass sie den Glauben an dich, den liebenden Gott, nicht verlieren.
- Hilf uns, den Söhnen und Töchtern der heiligen Teresa, dass wir von ihrer geistlichen Erfahrung geprägt werden und so Zeugnis von deiner Liebe zu uns ablegen können.
Denn die Liebe hört niemals auf und verleiht all unserem Tun und Leben Sinn und Wert. Daran wollen wir glauben und daraus wollen wir leben durch dich, Christus, unseren Herrn. Amen.
Zum Nachdenken
Im Buch Deuteronomium sagt Moses: Gott, unser Herr, ist verzehrendes Feuer. Das meint: Feuer der Liebe – ein Feuer, dessen grenzenlose Gewalt die von ihm ergriffene Seele unermesslich verzehrt und in sich verwandelt. Und wenn solcher Liebesbrand die Seele bedrängender anfällt, dann glüht die Seele in so hoch gesteigerter Liebe, dass sie mehr als alle Gluten der Welt zu glühen glaubt.
Es kann geschehen, dass die Seele so sehr von Liebe brennt, dass sie sich im Innern von einem Seraph angefallen und von ihm verletzt fühlt mit einem Pfeil oder Dolch, den Liebesfeuer weiß glühend machte. Wenige Seelen gelangen zu so Großem; aber einige sind dahin gelangt, zumal die Seelen jener, deren Kraft und Geist sich in Erben ausbreiten soll. Denn Gott verleiht den Erstlingen des Geistes, den Gründern, in dem Maße Fülle und Kraft, wie sie Jünger für Gott gewinnen sollen durch ihre Lehre und ihres Geistes Macht.
(Johannes vom Kreuz)