Heiliger Louis Martin und heilige Marie Zélie Guerin

Heiliger Louis Martin und heilige Marie Zélie Guerin

12. Juli

Heiliger Louis Martin (+ 1894) und heilige Marie Zélie Guerin (+ 1877)

Eltern der hl. Thérèse von Lisieux

Heiliger Louis Martin (+ 1894) und heilige Marie Zélie Guerin (+ 1877)

Der heilige Louis Martin (geboren 1823) war Juwelier; die heilige Marie Zelie, (geboren 1831) stellte Alençonspitzen her. Die Ehe der beiden war mit neun Kindern gesegnet, von denen nur fünf überlebten, das jüngste war die heilige Thérèse von Lisieux. Als vorbildliche christliche Eltern weckten sie in ihren Kindern den Eifer für die Missionen, Liebe zu den Armen und die Verehrung Marias. Nach dem Tod seiner Gattin 1877 zog Louis nach Lisieux, wo er den Abschied seiner Töchter ins Kloster erlebte und in den letzten Lebensjahren noch schwere Leiden durchmachen musste. Gestorben ist er 1894. Das Ehepaar wurde am 19. Oktober 2008 in Lisieux seliggesprochen und am 18. Oktober 2015 in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Niemand kann sich seine Eltern aussuchen, aber in jedem hinterlassen sie ihre Spuren. Die barmherzige Liebe, die die heilige Thérèse so sehr geprägt und die sie verkündet hat, erfuhr und erlernte sie von ihren Eltern. Wir wollen uns dieser Liebe wieder öffnen und sie über uns anrufen.

  • Herr Jesus Christus! Du warst deinen Eltern untertan und hast die Familie geheiligt.
  • Du hast die Kleinen und Demütigen selig gepriesen und ihnen das Himmelreich verheißen.
  • In dir ist die barmherzige Liebe Gottes, des Vaters, erschienen.

Tagesgebet

Gott, du hast dem heiligen Louis und der heiligen Marie Zelie die Gnade gegeben, als christliche Eheleute und Eltern den Weg der Heiligkeit zu gehen; gewähre uns auf ihre Fürsprache und durch ihr Vorbild dich zu lieben und dir treu zu dienen und dadurch der eigenen Berufung würdig zu entsprechen. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung und Evangelium

aus dem Commune für heilige Männer und heilige Frauen

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist in eine menschliche Familie hineingeboren worden und hast mit deinen Eltern Freud und Leid geteilt. Deshalb kennst du die Freuden und Leiden des Familienlebens; daher bitten wir dich:

  • Stärke und ermutige auf die Fürsprache des heiligen Louis und der heiligen Marie Zelie unsere Familien, ein Leben im Geiste Jesu Christi zu führen.
  • Schärfe in den Regierenden die Verantwortung, für das Wohl der Familien und Kinder Sorge zu tragen.
  • Wecke in den Kindern das Gespür und die Liebe für ihre Eltern, auch wenn sie alt und grau geworden sind.

Darum bitten wir durch dich den Vater, mit dem du im Heiligen Geist lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.

Zum Nachdenken

„Ich habe das Glück, denselben unvergleichlichen Eltern anzugehören, die uns mit gleicher Sorge und Zärtlichkeit umgeben haben. Oh! möchten sie das Kleinste ihrer Kinder segnen und ihm helfen, die göttlichen Erbarmungen zu besingen!…“

„Wir setzten unseren Spaziergang noch lange fort, mein Herz, erleichtert durch die Güte, mit der mein unvergleichlicher Vater mein Geständnis aufgenommen hatte, ergoss sich sanft in das seine. Papa schien jene stille Freude zu genießen, die das vollbrachte Opfer schenkte, er sprach zu mir wie ein Heiliger. … Mein geliebter König vollzog, ohne es zu wissen, eine symbolische Handlung: Er ging zu einer … Mauer und zeigte mir kleine weiße Blumen, … er pflückte eine dieser Blumen, gab sie mir, indem er mir erklärte, mit welcher Sorgfalt der Liebe Gott sie habe entstehen lassen und bis zu diesem Tage behütet habe; wie ich ihn reden hörte, glaubte ich, meiner eigenen Geschichte zu lauschen, soviel Ähnlichkeit bestand zwischen dem, was Jesus für die kleine Blume und für die kleine Thérèse getan hatte. … Ich empfing dieses Blümchen wie eine Reliquie und ich bemerkte, dass Papa beim Pflücken alle seine Wurzeln mit ausgehoben hatte, ohne sie zu verletzen, es schien dazu bestimmt, in einem anderen fruchtbareren Boden weiterzuleben [im Karmel] als in dem zarten Moos, in dem seine ersten Morgen verflossen waren [zuhause in den Buissonnets]. Ganz dieselbe Tat hatte Papa soeben für mich vollbracht, als er mir die Erlaubnis gab, den Berg Karmel zu besteigen und das liebliche Tal zu verlassen, das Zeuge meiner ersten Schritte ins Leben gewesen ist.“

(Thérèse von Lisieux)