Selige Maria Candida von der Eucharistie

Selige Maria Candida von der Eucharistie

14. Juni

Selige Maria Candida von der Eucharistie

Karmelitin (OCD), + 1949

Selige Maria Candida von der Eucharistie

Die selige Maria Candida wurde 1884 in Catanzaro (Süditalien) geboren, trat 1919 bei den Karmelitinnen in Ragusa (Sizilien) ein und legte am 23. April 1924 Profess ab. Sie war öfter Priorin ihrer Kommunität, doch war es ihre Verehrung der Eucharistie, die sie auszeichnete, wie ihre Schriften und viele Menschen, die sie gekannt haben, bezeugen. Gestorben 1949 im Ruf der Heiligkeit wurde sie am 21. März 2004 selig gesprochen.

Wenn wir jetzt wieder Eucharistie feiern, wollen wir uns von neuem dieses große Geschenk des Herrn bewusst machen und unser Herz für seine Liebe öffnen.

  • Herr Jesus Christus! Unter den Gestalten von Brot und Wein bist du unter uns gegenwärtig.
  • In der Eucharistie bist du für Sünder und Gerechte gegenwärtig bis ans Ende der Zeiten.
  • Im Sakrament des Altars wirst du selbst zu unserer Speise.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott: Du hast die selige Jungfrau Maria Candida durch deinen Geist erweckt, die Schätze der Eucharistie gläubig zu schauen. Wir bitten dich: Lass uns auf ihre Fürsprache das Opfer des Leibes und Blutes Christi in Dankbarkeit feiern und dich mit der seligen Jungfrau Maria in diesem Sakrament immer loben und preisen. Der du mit deinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und herrschest in alle Ewigkeit. Amen.

Lesung und Evangelium

aus dem Commune für Ordensfrauen oder Jungfrauen

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast uns verheißen, im eucharistischen Brot bis zum Ende der Zeiten bei uns zu sein. Wir bitten dich:

  • Erfülle uns mit dem festen Glauben, dass du bei der Feier der Eucharistie wahrhaft und wirklich unter uns zugegen bist.
  • Hilf uns, die wir uns immer wieder um deinen Tisch versammeln, unsere Vorurteile aufzugeben, die wir oft gegenüber Menschen anderer Rassen, Religionen, Hautfarben oder persönlichen Veranlagungen haben.
  • Schenke allen, die Anteil haben an dem einen Brot und dem einen Kelch, Verantwortung und Gespür für die Nöte ihrer Mitmenschen.
  • Lass unsere Gemeinden, in denen die Christen das Andenken an dein Leiden, deinen Tod und deine Auferstehung feiern, zu Orten werden, wo alle Menschen Annahme und Aufnahme finden.

Denn du bist gekommen, um Frieden zu stiften unter allen Völkern und ein Reich zu errichten, das keine Grenzen hat. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Zum Nachdenken

Ich konnte mich davon überzeugen, ja, es gleichsam mit der Hand berühren, dass die Liebe von Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit begleitet sein muss, um wertvoll zu sein und tatsächlich als Liebe anzukommen. Ohne sie kann die Liebe verdemütigen oder das Herz zusammenziehen, und sie erreicht weder ihr Ziel noch die Vollkommenheit der Liebe. Es heißt ja schon, dass „Gott einen fröhlichen Geber liebt“ (2 Kor 9,7), und dass doppelt gibt, wer mit Freude gibt. Der größte Dienst, erwiesen mit finsterem Gesicht oder hartherzig, taugt nichts, und die kleinste Sache, gewürzt mit Liebenswürdigkeit, wiegt einen Schatz auf.

Es wurde mir eines Tages ein Liebesakt erwiesen und ich, ein bisschen beschämt wegen dieses Bemühens um mich, sagte zu der lieben Schwester: „So viel Aufhebens um mich?“, worauf sie antwortete: „Darf ich mein Kreuz nicht tragen?“ Ich schwieg betroffen. Kreuz war also dieser Liebesakt für sie? Nichts konnte mein Herz wieder weit machen, es blieb verkrampft, traurig.

Ein andermal hatte ich zu leiden und litt tatsächlich, als man mir ein bisschen frisches Wasser brachte und das Fenster aufmachte, damit ich frische Luft hätte. Selbst wenn ich noch tausend Jahre lebte, würde ich das nie mehr vergessen. Ich habe zwar viel Liebe erfahren und auch echte Liebe, die ich nicht vergesse, aber das blieb in meiner Erinnerung haften. Warum? Weil diese Geste so einfach, so liebenswert armselig war, doch wie sehr kam sie von Herzen, mit welch liebenswürdigem Lächeln, auf welch süße Art erwies man sie mir? Das ist es, was die Liebe schön und erfrischend macht.

(Maria Candida)