11. Dezember
Heilige Maria Maravillas von Jesus
Karmelitin (OCD), + 1974
Geboren 1891 in Madrid trat die heilige Maria Maravillas von Jesus am 12. Oktober 1919 in das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in El Escorial (Madrid) ein und gründete auf Grund einer göttlichen Eingebung 1924 neben dem Herz-Jesu-Nationaldenkmal in Cerro de los Angeles ein neues Kloster ihres Ordens. Diesem folgten in Spanien neun weitere und in Indien eines. Gebet und Hingabe nahmen stets den ersten Platz ein. Sie glühte vor Leidenschaft und Eifer für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen. Von der Klausur aus, wo sie ein Leben der Armut führte, kam sie Notleidenden zu Hilfe und förderte apostolische, soziale und karitative Werke. In besonderer Weise half sie ihrem Orden, den Priestern und verschiedenen Ordenskongregationen. Sie starb im Karmel zu La Aldehuela (Madrid) am 11. Dezember 1974. Am 10. Mai 1998 wurde sie selig und am 4. Mai 2003 in Madrid heilig gesprochen.
Die heilige Maria Maravillas hat gesagt: „Die Liebe Gottes kennt keine Grenzen und deshalb soll auch unsere keine kennen.“ So wollen wir den Herrn bitten, dass er uns Liebe zu sich und den Mitmenschen gebe und uns Verzeihung schenke.
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen…
Tagesgebet
Gott, du hast die heilige Maria Maravillas von Jesus zu den Geheimnissen des Herzens deines Sohnes gezogen: durch ihre Fürsprache und ihr Beispiel gewähre uns, dass wir aus der Erfahrung deiner Liebe zum Heil der Seelen beizutragen vermögen. Darum bitten wir durch unseren Herrn Jesus Christus… Amen.
Lesung und Evangelium
aus dem Commune für Jungfrauen
Fürbitten
Auf die Fürsprache der heiligen Maria Maravilla, deren Leben durch eine große Liebe zum Nächsten geprägt war, wollen wir den Herrn bitten:
- Schenke uns tätige Anteilnahme an der Not der Mitmenschen.
- Ermutige alle Helfer, die in sozialen Einrichtungen ihren Dienst tun.
- Erbarme dich der Ausgestoßenen und Verachteten.
- Lass deine Kirche Zufluchtsort sein für die Armen und Schwachen.
Denn du warst barmherzig zu den Menschen, die dir während deines Daseins auf dieser Erde begegnet sind. Schenke auch uns Dein Erbarmen. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.
Zum Nachdenken
Als ich gestern am Sonntag die Treppe in den Hochchor zum Konventamt hinaufstieg, zwar gesammelt, aber doch ohne besonderen Gedanken, vernahm ich in mir klar folgende Worte: „Meine Wonne ist es, bei den Menschenkindern zu sein.“ Diese Worte hinterließen einen tiefen Eindruck in mir, waren aber in diesem Fall, wie ich verstand, nicht für mich bestimmt, sondern eine Art Bitte des Herrn an mich, dass ich ganz für ihn da sein solle, um ihm Seelen zu geben, nach denen er sich so sehr sehnt.
Ohne zu wissen wie, sah ich klar, wie eine sich heiligende Seele Früchte hervorbringt, um Seelen zu Gott zu ziehen. Das alles berührte mich so sehr, dass ich mich für dieses Anliegen trotz meiner Armut mit meiner ganzen Seele anbot und zugleich auch alle Leiden des Leibes und der Seele.
Mir kam es damals vor, dass diese Hingabe gut wäre, dass jedoch das Wichtigste die vollständige und ausschließliche Hingabe an den Willen Gottes wäre, damit er in mir vollbrächte, was er wollte, und in gleicher Weise Freude und Leid annähme. Ich meinte zu verstehen, dass das, was ihm am meisten gefiel, nicht das größte Opfer ist, sondern die genaue und liebende Erfüllung dieses Willens bis ins Kleinste.
(aus den Briefen der heiligen Maria Maravillas von Jesus aus den Jahren 1927 bis 1938)