Ordens-Allerseelen

Ordens-Allerseelen

15. November

Ordens-Allerseelen

Ordens-Allerseelen

Heute gedenken wir in unserem Orden all der Schwestern und Brüder, die noch darauf warten, Gott von Angesicht zu Angesicht schauen zu dürfen. In besonderer Weise wollen wir für die Mitbrüder und Mitschwestern beten, die wir selbst gekannt haben und die in der Gruft unter unserer Kirche (in unserem Klosterfriedhof) ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Der heutige Gedenktag soll uns auch daran erinnern, dass unser Leben ein Durchzug ist, heim in die ewigen Wohnungen Gottes. Das Evangelium erinnert uns daran, was im Letzten das Fundament unseres Lebens ist: die Liebe, Gottes Liebe zu uns und unsere Liebe zu Gott, deren Echtheit sich in der Nächstenliebe zeigt. Um diese Liebe Gottes zu uns, sein Erbarmen und seine Vergebung wollen wir nun wieder bitten.

  • Herr Jesus Christus, durch deinen Tod und deine Auferstehung hast du uns ewiges Leben erworben.
  • Angesichts der Vergänglichkeit unseres Lebens bist du unsere Hoffnung und Zuversicht.
  • Du wirst einst wiederkommen und alle mit dir versöhnen.

Tagesgebet

Gott, du Ziel unseres Lebens, du hast unsere verstorbenen Schwestern und Brüder zum Dienst für Christus und seine Mutter berufen. Durch Taufe und Profess fühlen wir uns mit ihnen verbunden. Deshalb bitten wir: Nimm sie auf in deine Herrlichkeit, damit sie dich, ihren Schöpfer und Erlöser, auf ewig schauen. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Röm 14,7-9.10c-12 (Lektionar VI, S. 697)

Evangelium

Mt 25,31-46 (Lektionar VI, S. 873)

Fürbitten

Zu Jesus Christus, dem Sieger über Sünde und Tod, wollen wir beten:

  • Erbarme dich unserer verstorbenen Mitschwestern und Mitbrüder und schenke ihnen Anteil an der Gemeinschaft mit dir und allen Heiligen.
  • Sei all denen nahe, die um ihre Verstorbenen trauern.
  • Erbarme dich aller, die hier versammelt sind, besonders dessen, den du als nächsten zu dir rufen wirst.
  • Schenke den Menschen, die keine Hoffnung mehr haben, den Glauben an die Auferstehung und an das Leben in der kommenden Welt.

Allmächtiger Gott, du hast deinen Sohn als Sieger über den Tod zu deiner Rechten erhöht und dadurch allen Menschen eine unzerstörbare Hoffnung gegeben. Darum loben und preisen wir dich jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Zum Nachdenken

Eine starke und echte Liebe zu Gott kann nicht verborgen bleiben. Sie nimmt ständig zu, denn sie nimmt ja am Geliebten nichts wahr, weshalb sie erkalten könnte. Sie ist auf das Fundament einer Gegenliebe gegründet, an der es keinen Zweifel gibt, weil sie sich durch Schmerz und Leid und Blutvergießen, ja sogar – um auch noch den letzten Zweifel auszuräumen – durch die Hingabe in den Tod eindeutig als wahre Liebe erwiesen hat.

O mein Gott! Wie grundverschieden müssen die göttliche und die rein-irdische Liebe für denjenigen sein, der beide erfahren hat! Möge Seine Majestät uns diese Liebe schenken, noch bevor er uns aus diesem Leben holt. Denn in der Stunde unseres Todes ist es etwas Großes zu wissen, dass wir von dem gerichtet werden, den wir über alle Maßen geliebt haben. Ruhig und zuversichtlich gehen wir dann zur Gerichtsverhandlung, in der darüber verhandelt wird, inwieweit wir schuldig geworden sind. Wir gehen dann nicht in die Fremde, sondern in das Land dessen, den wir so lieben und der uns liebt.

(Teresa von Jesus)