17. Juli
Selige Theresia vom hl. Augustin und Gefährtinnen
Karmelitinnen (OCD) und Märtyrinnen von Compiègne (+ 1794)
Die selige Theresia vom hl. Augustin wurde zusammen mit 15 anderen Karmelitinnen im Verlauf der französischen Revolution am 17. Juli 1794 in Paris enthauptet. Begründet war dieses Todesurteil mit ihrer Treue zur Kirche und zu ihrem Ordensberuf. Zuvor hatten sie sich Gott als Opfer angeboten, um durch ihre Hingabe Sühne zu leisten und den Frieden zu erflehen. Im Gefängnis trösteten und ermutigten sie ihre Mitgefangenen, so dass sie leuchtende Zeugen dafür sind, dass der Glaube stärker ist als ein grausamer Tod. Sie wurden am 27. Mai 1906 selig gesprochen. Gertrud von Le Fort und Georges Bernanos haben ihr Martyrium verherrlicht.
Einem einmal gegebenen Versprechen treu zu bleiben, war zu allen Zeiten schwierig; letzten Endes ist es nur mit der Hilfe Gottes möglich. Wir wollen ihn um Vergebung unserer Untreue bitten, die sich oft genug in Lieblosigkeit und Überheblichkeit äußert.
- Herr Jesus Christus, du bist der treue Zeuge der Liebe Gottes zu uns Menschen.
- Du bist die Stärke all derer, die im Vertrauen auf dich treu sein wollen.
- Du bist die Hoffnung derer, die trotz ihres Bemühens versagen.
Tagesgebet
Starker Gott, du hast die selige Theresia und ihre Gefährtinnen in der Kraft des Heiligen Geistes aus der Beschauung des Karmel zum Blutzeugnis gerufen. Festige uns in deiner Liebe und führe auch uns zur Anschauung deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.
Lesung
Röm 8,31b-39
Evangelium
Joh 15,18-21
Fürbitten
Zu Jesus Christus, der die Stärke der Schwachen ist, wollen wir beten:
- Erhalte den Papst, die Bischöfe und das gesamte Volk Gottes im Glauben an dich.
- Sei den Zweifelnden und Verzweifelnden Stütze und Trost.
- Bewahre uns vor Lieblosigkeit gegenüber den Mitmenschen, die mit dem Gesetz oder kirchlichen Vorschriften in Konflikt geraten sind.
- Schärfe in unserer Gesellschaft das Gespür für die wahren Werte – die Liebe zu Gott und den Mitmenschen –, ohne die eine Gemeinschaft nicht sinnvoll leben kann.
Ewiger Gott, mehre in uns den Glauben, den die seligen Märtyrinnen von Compiègne durch die Hingabe ihres Lebens bezeugt haben, durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Zum Nachdenken
Die treuen Dienerinnen Jesu Christi haben sich bereits am Vormittag auf ihren Tod vorbereitet, indem sie an nichts anderes mehr dachten als dem Herrn ihr Lob zu singen. Denn nachdem man sie auf die Karren hinauf gehoben hatte, die sie vom Justizpalast zum Denkmal „Barrière du Trône“ bringen sollten – erst vor kurzem hat man das Denkmal anstelle des Revolutionsplatzes, der früher den Namen „Platz Ludwigs XV.“ getragen hat, zum Hinrichtungsort bestimmt –, sangen sie den Psalm Miserere, die Muttergottes-Antiphon Salve Regina sowie das Te Deum. Am Schafott angelangt, stimmten sie das Veni Creator an und erneuerten ihre Gelübde.
Es war erstaunlich, dass der Scharfrichter, die Wache und das Volk dies alles zuließen, ohne sich im Geringsten darüber lustig zu machen oder ein Zeichen von Ungeduld zu zeigen… Gerade auch die Leute, die sich an die vorüberziehenden Karren herangedrängt hatten und die gewohnt waren, gegen alles zu schreien, was für sie aristokratisch war, waren auffallend still, und wenn etwas zu hören war, dann waren es Worte der Klage, die angeregt waren vom himmlischen Duft, den die Schwestern ausstrahlten: „Ach, diese guten Seelen! Ich bin mir sicher, dass sie direkt in den Himmel kommen werden… Oh ja!“
(Zeugnis von Schwester Marie von der Menschwerdung, Subpriorin, die nicht ermordet wurde)