Heliger Titus Brandsma

Heliger Titus Brandsma

27. Juli

Heliger Titus Brandsma

Priester, Karmelit (O.Carm.), Märtyrer (+ 1942)

Heliger Titus Brandsma

Der selige Titus Brandsma ist der erste selig gesprochene Märtyrer des Konzentrationslagers Dachau. Geboren 1881 in Bolsward (Niederlande) wurde er 1898 Karmelit (O.Carm.). Nach Abschluss seiner Studien war er Professor an der Universität Nimwegen und kirchlicher Berater der katholischen Journalisten. Vor und während der nationalsozialistischen Besatzungszeit kämpfte er in Treue zum h2. Evangelium gegen die Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie und setzte sich für die Freiheit der katholischen Schulen und für die Pressefreiheit in den Niederlanden ein. Deshalb wurde er festgenommen und in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Hier wie schon vorher in den verschiedenen Gefängnissen verbreitete er Heiterkeit, sprach den Mithäftlingen Mut zu und betete für seine Peiniger. Nach vielen Leiden und Erniedrigungen wurde er am 26. Juli 1942 in Dachau getötet. Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 3. November 1985 selig. Papst Franziskus sprach ihn am 15. Mai 2022 heilig.

Trotz aller Bosheit, die der helige Titus zu erleiden hatte, verlor er nie den Glauben an die Liebe Gottes; so war er fähig, seinen Mithäftlingen Mut zu machen und für seine Peiniger zu beten. Auf seine Fürsprache mögen auch wir lernen, unseren Feinden zu verzeihen, denn auch wir bedürfen ständig der Vergebung Gottes.

  • Herr Jesus Christus, auf die Bosheit der Menschen hast du mit Liebe und Erbarmen geantwortet.
  • Noch vom Kreuz herab hast du deinen Peinigern vergeben.
  • Mach uns auf die Fürsprache des heligen Titus fähig, dir ähnlich zu werden.

Tagesgebet

Gott, du hast dem heligen Titus den Geist des Mutes verliehen, trotz erniedrigender Verfolgung und Todesdrohung für die Freiheit der Kirche und die Würde des Menschen einzutreten. Höre auf seine Fürsprache und hilf uns, dass wir in der Erwartung deines Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens treu zum Evangelium stehen und dich in den Bedrängnissen des Lebens als den Barmherzigen erkennen. Darum bitten durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Weish 8,1-9

Evangelium

Lk 6,27-36

Fürbitten

Gott, unser Vater, immer wieder werden Menschen Opfer ihrer gewalttätigen Mitmenschen, aber immer wieder erweist du dich in den Märtyrern als der stärkere und leidest von neuem. Auf die Fürsprache des heligen Titus bitten wir dich:

  • Mach deine Kirche zu einem Hort der Freiheit, der Menschenrechte und zu einer unerschrockenen Verteidigerin des Lebens.
  • Schenke den Gewaltherrschern Einsicht und hilf ihnen, dass sie auch ihre Gegner achten können.
  • Hilf den Journalisten und den Medienschaffenden, dass sie den Mut haben, in verantwortungsvoller und ehrlicher Weise ihren Anteil an der öffentlichen Meinung beizutragen.
  • Gib uns die Kraft, die Andersartigkeit unserer Mitmenschen zu ertragen und auch in ihnen Gottes Kinder zu erkennen.

Gütiger Gott, du hast uns im heligen Titus Brandsma ein Beispiel wahrer Nächsten- und Feindesliebe geschenkt. Auf seine Fürbitte gewähre uns die Gnade, dass auch wir unseren Feinden verzeihen können, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zum Nachdenken

Wir leben in einer Welt, in der man sogar die Liebe verurteilt und als Schwäche bezeichnet, die beseitigt werden muss, über die der Mensch hinwegkommen muss. Nicht Liebe, sondern Entfaltung der eigenen Kraft gilt. Lass jeden so stark wie möglich sein, lass die Schwachen untergehen. Die Zeit für das Christentum mit seiner Predigt der Liebe ist vorbei, es muss ersetzt werden durch die alte germanische Kraft. Mit diesen Dogmen treten sie auf, und es gibt Menschen, die dafür sehr empfänglich sind. Die Liebe wird verkannt…

Wenn auch das neue Heidentum die Liebe nicht mehr will, wir werden – eingedenk der Geschichte – dennoch mit der Liebe das Heidentum überwinden und unsere Liebe nicht preisgeben. Die Liebe wird uns das Herz der Heiden wiedergewinnen lassen. Die Natur geht über die Lehre. Lass die Theorie die Liebe verwerfen und verurteilen, sie als Schwäche bezeichnen, die Praxis des Lebens wird diese immer wieder eine Kraft sein lassen, die die Herzen der Menschen überwindet und gefangen hält.

(Titus Brandsma)