Wer wir sind

Wer wir sind

Der Orden der Teresianischen Karmeliten (Unbeschuhte Karmeliten)

Wir gehören zu dem alten Karmelitenorden, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf dem Berg Karmel oberhalb von Haifa im heutigen Staat Israel entstanden ist, haben aber im 16. Jahrhundert durch das Wirken der hl. Teresa von Ávila und des hl. Johannes vom Kreuz eine charakteristische Prägung bekommen. Wie die ersten Karmeliten und die Heiligen Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz wollen wir als Einzelne und als Gemeinschaften aus der Freundschaft zu Gott leben und anderen helfen, das Freundschaftsangebot Gottes für sich zu entdecken.

Provinztreffen in Birkenwerder 2013 Provinztreffen in Birkenwerder 2013

Einige von uns leben als Ordensbrüder in kleinen klösterlichen Kommunitäten, viele als Ordensschwestern in den Karmelitinnenklöstern und die meisten leben in ihren eigenen Häusern oder Wohnungen – sie sind verheiratet oder alleinstehend und in den unterschiedlichsten Berufen tätig – und gehören als Teresianische Karmel-Gemeinschaft (TKG) unserem Orden an.

Im Geist Teresas von Jesus wollen wir die persönliche, vertraute Beziehung mit Gott pflegen. Wir sehen in ihm den Gott der Liebe und den Vater aller Menschen und wollen miteinander Schülerinnen und Schüler Jesu sein. Das „innere Beten“ in der Stille, die Meditation der biblischen Schriften und die Auseinandersetzung mit den heutigen Glaubensfragen sollen, so haben es uns Teresa von Jesus und ihr geistlicher Gefährte im Karmelitenorden Johannes vom Kreuz mit auf den Weg gegeben, unseren Lebensalltag prägen.

Gemeinsam ist uns allen auch die spezifische Aufgabe. Sie ergibt sich aus unserer Spiritualität: Was wir selbst im Leben mit Gott erfahren haben und bei Jesus gelernt haben, das wollen wir anderen weitergeben. „Beten und Beten lehren“ heißt ein weiteres Leitwort aus der karmelitanischen Tradition. Die Förderung des geistlichen Lebens aus den Quellen der christlichen Spiritualität und aus der Erfahrung unserer Heiligen Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz ist daher das Hauptanliegen unserer Ordensgemeinschaft.

Wir möchten alle Menschen, die uns begegnen, die Schönheit des Lebens mit Gott und den freundschaftlichen Umgang miteinander spüren lassen.


Die Unbeschuhten Karmelitinnen

Mittagsgebet der Karmelitinnen in Vilsbiburg Mittagsgebet der Karmelitinnen in Vilsbiburg Unsere Schwestern leben in relativ kleinen Konventen. Als kontemplative Gemeinschaften übernehmen sie keine pastoralen oder karitativen Aufgaben nach außen, sondern sehen ihre Hauptaufgabe im absichtslosen Dasein vor Gott, das zugleich zum Mittragen der Nöte und Anliegen der Mitmenschen wird.

Im Sinne Teresas von Jesus vereint ihre Lebensform eremitische Elemente:

  • zurückgezogener Lebensstil,
  • früh und abends je eine Stunde stilles Gebet (Meditation),
  • ausgiebige Zeiten des Schweigens und Alleinseins als Raum für die Entfaltung des intensiven Gebetslebens

mit einem geschwisterlichen Gemeinschaftsleben:

  • Eucharistiefeier,
  • gemeinsames Stundengebet,
  • geistlicher Austausch,
  • tägliche Zusammenkunft zum ungezwungenen Beisammensein im Gespräch (Rekreation).

Das intensive Gemeinschaftsleben stellt eine besondere Herausforderung dar. Ihre vielfältigen Arbeiten, die auch dem Erwerb des Lebensunterhaltes dienen, verrichten die Karmelitinnen in der Stille der Klausur.

Heute ist es den meisten Karmelitinnenklöstern ein wichtiges Anliegen, suchenden Menschen einen Raum der Stille und die Möglichkeit zur Teilnahme an den Meditations- und Gebetszeiten anzubieten. Daneben finden auch leidgeprüfte Menschen oder solche, die nach geistlicher Begleitung suchen, bei den Schwestern ein offenes Ohr.

Klöster der Karmelitinnen in Deutschland

Die Unbeschuhten Karmeliten

Gottesdienst Gottesdienst Die Kommunitäten der Brüder sind kontemplativ-apostolische Gemeinschaften. Teresa verstand ihre Brüder im Orden als Seelsorger und Verkünder des Glaubens. Ein Karmelit lebt in der Regel mit drei bis zehn Mitbrüdern zusammen und steht zugleich in Kontakt und geistlichem Austausch mit den Mitbrüdern in den anderen Konventen der Ordensprovinz und des ganzen Ordens. Der Tagesablauf in der Kommunität ist – ähnlich wie in einem Schwesternkloster – von den Zeiten des gemeinsamen und persönlichen Gebets und der Meditation geprägt.

Alles, was direkt oder indirekt der Weitergabe des Glaubens dient, kann zu den Aufgaben eines Karmeliten gehören. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im spirituellen Apostolat: geistliche Begleitung von Einzelnen und Gruppen, Exerzitienarbeit, Krankenhausseelsorge, Schriftenapostolat und Vortragstätigkeit, Wallfahrtsseelsorge und Gemeindearbeit sind „ordenstypische“ Aufgabenfelder der Teresianischen Karmeliten.

Gehört zu einem Kloster eine Pfarrgemeinde, werden die pastoralen Aufgaben so organisiert, dass sie – nach Möglichkeit – mit den Zeiten des Gebets und des Gemeinschaftslebens in Einklang zu bringen sind. Ordensbrüder und Ordenspriester (Patres) teilen die gleiche Lebensform und unterstützen und ergänzen einander in der Gemeinschaft und in den Aufgabenbereichen des Konventes.

Klöster der Karmeliten in Deutschland

Die Teresianische Karmel-Gemeinschaft (TKG)

Seminar der TKG Hildesheim im Karmelitenkloster Birkenwerder Seminar der TKG Hildesheim im Karmelitenkloster Birkenwerder Die Mitglieder der Teresianischen Karmel-Gemeinschaft bilden die Laiengemeinschaft des Ordens.
Männer und Frauen jeden Lebensstandes, darunter auch Diözesanpriester und Diakone – wollen in ihren Familien, in ihren Pfarrgemeinden und an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz aus der karmelitanischen Spiritualität (in Freundschaft mit dem Dreifaltigen Gott und untereinander) leben. Als örtliche Teresianische Karmel-Gemeinschaft organisiert, unterstützen sie sich darin gegenseitig.
Sie treffen sich regelmäßig, meist in vierwöchigen Abständen, zum Erfahrungsaustausch im geistlichen Gespräch und zur Weiterbildung im Glauben und in Fragen der christlichen Spiritualität.

Soweit es ihnen möglich ist, arbeiten sie in den seelsorglichen Aufgaben des Ordens mit. Einige sind zum Beispiel als Begleiterinnen und Begleiter von Karmelitanischen Exerzitien tätig, andere engagieren sich bei der Herausgabe von Literatur und Tonträgern oder im Bücher- und Zeitschriftenversand.

Wie die Schwestern und Brüder in den Klöstern legen die Mitglieder der TKG (auch Familiaren genannt) nach einer mehrjährigen Ausbildungs- und Eingliederungszeit die endgültige Profess ab, die ihrem jeweiligen Lebensstand entspricht (und nichts daran ändert).

Auch Christen aus anderen Konfessionen der Ökumene können als „assoziierte Mitglieder“ zu einer Teresianischen Karmel-Gemeinschaft gehören.

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Unsere Gemeinschaften


Unsere Spiritualität

Gemeinsam ist den drei Zweigen des Ordens die karmelitanische Spiritualität:

In Freundschaft mit Jesus Christus leben und mit ihm den Mitmenschen zugewandt sein.

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Organisation

Weltebene
Generaloberer
mit 8 Generalräten
alle 6 Jahre demokratisch gewählt vom Generalkapitel
Sitz: Rom

Provinz- / Landesebene
Provinzial
mit 4 Provinzräten
alle 3 Jahre demokratisch gewählt vom Provinzkapitel
Sitz für die deutsche Provinz: München

Ortsebene
Hausobere/r Prior/in
mit Konventräten und Konventkapitel
demokratische Beschlüsse für alle Belange des Hauses

Unbeschuht?

Als äußeres Zeichen der Reform Teresas galten die Hanfsandalen, was den Schwestern und Brüdern der Reform den Namen die »Unbeschuhten« Karmelitinnen und Karmeliten gab. Inzwischen haben wir gelernt, dass Teresa und Johannes vom Kreuz von ihrer geistlichen Ausrichtung her die Ideale der damaligen Unbeschuhten nur bedingt teilten, denn ihnen kam es nicht auf den rigor – die Bußstrenge – an, sondern auf die Verinnerlichung der Liebe Gottes zu ihnen, zu jedem Menschen. Von dieser Neuausrichtung her bezeichnen wir uns heute lieber als Teresianischer Karmel.

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