Heilige Maria Magdalena von Pazzi

Heilige Maria Magdalena von Pazzi

25. Mai

Heilige Maria Magdalena von Pazzi

Karmelitin (O.Carm.), + 1607

Heilige Maria Magdalena von Pazzi

Die heilige Maria Magdalena von Pazzi ist vor allem durch ihre außerordentlichen mystischen Erfahrungen bekannt geworden, nicht immer zu ihrem Vorteil. Viel wichtiger ist jedoch ihre außerordentliche Liebe zu Gott. Geboren wurde sie 1566 in Florenz und trat bereits mit 16 Jahren in den Karmel ein, wo sie auf ihre Weise bei der Erneuerung der Kirche und der Gesellschaft mitwirkte. Nach einem langen Todeskampf starb sie am 25. Mai 1607 und wurde 1669 heilig gesprochen.

Die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen und die oft nur geringe Liebe des Menschen zu Gott, das war eine der Grundeinsichten der heiligen Magdalena von Pazzi, die ihr allerdings auch viel Leiden verursachte. Dass wir Gott seine Liebe zu uns zu wenig glauben, ist auch oft genug unsere Sünde. So wollen wir ihn auf die Fürsprache dieser „Heiligen der Liebe Gottes“ um Glauben und Vertrauen und um seine Vergebung bitten.

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen…

Tagesgebet

Gott, immer wieder berufst du Menschen zur ungeteilten Hingabe an dich in einem jungfräulichen Leben. Du hast die heilige Maria Magdalena von Pazzi mit deiner Liebe erfüllt, so dass sie sich als Ordensfrau in Werken der Buße und im Dienst an den Menschen verzehrte. Hilf uns, ihr Beispiel zu begreifen und die Lauterkeit ihrer Liebe nachzuahmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus… Amen.

Lesung

Hld 5,5c; 8,6-7

Evangelium

Lk 10,38-42

Fürbitten

Gott, unser Vater! In unbegreiflicher Liebe neigst du dich uns Menschen zu, auch dann noch, wenn wir uns von dir abwen- den und dir aus dem Weg gehen. So können wir immer wieder zu dir kommen und dir voll Vertrauen unsere Anliegen vortragen.

  • Hilf deiner Kirche zu einem Zeichen deiner Liebe zu uns Menschen und zum Anwalt wahrer Menschlichkeit zu werden.
  • Lass alle, die mit der Verkündigung deiner Frohen Botschaft – dass du uns liebst – beauftragt sind, zu glaubwürdigen Zeugen für dich werden.
  • Lass alle, die an deinen Namen glauben, immer mehr eins werden, damit die Welt glauben kann, dass du sie liebst.
  • Rühre unsere Herzen an, damit wir fähig werden, Liebe und Vergebung in die Welt hineinzutragen.

Gott, für deine unerschöpfliche Liebe zu uns danken wir, denn durch sie machst du unser Leben sinnvoll und gibst uns Hoffnung und Zuversicht. Lass uns in diesem Glauben immer mehr wachsen, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Zum Nachdenken

Mit diesen Zeilen möchte ich mich mit Euch über die Ankunft dieses neuen Königs und Gottes freuen, der für uns Sünder in dieser Welt geboren wurde. Als diesen habt Ihr ihn, denke ich, in der Wohnung Eures Herzens empfangen, denn aus keinem anderen Grund wurde er Mensch als um vom Herzen dieses Menschen Besitz zu ergreifen. Er verließ die Wonnen des väterlichen Schoßes, um uns in unseren Sünden zu dienen und sich selbst über ihnen als Gerechtigkeit aufzurichten. Er kommt ganz mild und gütig, nicht in seiner Majestät, sondern in unserer Menschheit und Begrenztheit. Er kommt als Hirte, um unermüdlich nach seinen Schafen zu suchen und sie an sein Herz zu drücken, wie er durch den Propheten Jesaja gesagt hat (40,11), und in den Schafstall seiner himmlischen Heimat zu führen.

Doch muss man bei all seiner Barmherzigkeit auch bedenken, dass er ganz gerecht ist und jedem nach seinem Tun vergilt. Von daher müssen wir, liebster Bruder, unsere Werke so verrichten, dass sie auf der göttlichen Waage genügend schwer erfunden werden, was uns zur rechten Gottesfurcht führt. Ich danke der Göttlichen Majestät, dass Ihr kein allzu großes Gefallen an der ungeordneten Liebe zu den Geschöpfen und allem Geschaffenen habt, doch bitte ich Euch, dass Ihr einmal in der Woche darüber Gewissenserforschung haltet, wodurch Ihr Gott die Ehre gebt und Nutzen für Eure Seele haben werdet.

(Maria Magdalena von Pazzi in einem Brief vom 23. Dezember 1602 an ihren Bruder)